Pläne für das Bienenjahr 2019

Im Winter plant der gemeine Imker in der Regel, was er im kommenden Jahr so machen will. Und hier ist das genau so.
So sehen die Pläne für die kommende Saison aus, und wie immer, sind sie ehrgeiziger als das Jahr zuvor:

Mehr Völker!

Die Imkerei soll noch etwas wachsen, genauer gesagt so um 25 %.
Diese neuen Völker sollen als Kunstschwärmen gebildet und – für mich ein Novum – anschließend in Dadant-Beuten geschlagen werden, ausgestattet mit Wirtschaftsköniginnen von einem unserer Vereinszüchter.
Weiterhin werden ich auch nächstes Jahr eine TBE durchführen. Die dabei entstehenden Brutlinge werde ich entweder zu Begattungseinheiten aufteilen (dazu später mehr), oder aber von Beginn an als normaler Ableger starten, die dann entsprechend mit Zuchtmaterial beweiselt werden (diese Variante ist allerdings kostenintensiv, weil ich dann noch mehr Material brauche als ohnehin schon).

Besseres Genmaterial!

Ich habe jetzt Völker am Stand, deren Königinnen mir aus dem einen oder anderen Grund nicht gefallen (zu aggro, so schlechtes Brutbild, zu zaghafte Volksentwicklung).
Hier will ich im kommenden Jahr großzügig umweiseln.
Das ich neue Völker gleich mit guten Königinnen über Kunstschwärme starte, ist das eine. Aber das Umweiseln vorhandener Völker ist etwas anderes.
Dazu werde ich mir unbegattete Königinnen bei einem Züchter bestellen, denn hier kann man in größerer Menge ordern, ohne sich finanziell zu ruinieren.

Diese Königinnen werde ich dann bei mir am Stand begatten lassen (nachdem ich vorher dafür sorge, dass die Minus-Völker nur sehr wenige Drohnen am Fliegen haben), und anschließend, wenn sie zur vollen Reife entwickelt sind, in die entsprechenden Völker einsetzen.
Dafür benötige ich aber Begattungseinheiten. Wahrscheinlich werde ich diese Einheiten aus den mir nicht genehmen Völkern zusammenkratzen und dann später diese Einheiten wieder auflösen, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben.

Königinnen ziehen!

Das macht eigentlich überhaupt keinen Sinn.
Aber ich habe Lust drauf:
Ich habe ja schon ganz brauchbare Königinnen. Von diesen will ich versuchen, nachzuziehen, und deren Nachkommen kann irgendwo (ich habe noch keine Ahnung, wo genau…) einzusetzen.
Vermutlich werde ich das erst irgendwann Ende Juli machen, wenn ich alle gekauften Königinnen so weit versorgt (sprich: in Kunstschwärme verfrachtet oder begattet lassen) habe. Dann habe ich bestenfalls nicht alles falsch gemacht, und ein Pflegevolk hat Weiselzellen angezogen.
Diese würde ich wohl nutzen, um im August (also lange nach der Schwarmzeit), diese dann zu Krabbelzellen herangereiften Nachzuchten in Völker zu hängen, bei denen ich nicht so genau weiss, ob die Königin noch etwas taugt. Dieses Verfahren, welche einer künstlichen stillen Umweiselung ähnelt, habe ich mir vom Bernhard Heuvel abgeschaut. Ob ich das auch hinbekomme, ist nicht genau vorherzusagen, aber einen Versuch ist es allemal wert.

Dazu muss ich ja auch mehr Völker regulär durch die Saison führen als dieses Jahr, wenn alles gut geht, muss mehr Honig verarbeitet und verkauft werden und am Ende ist die ganze Planung bisher auf Sand gebaut, weil ich keine Ahnung habe, was nächstes Frühjahr überhaupt noch steht.

1-räumige Betriebsweise, mit angepasstem Brutraum!

Ich habe letzte Saison damit begonnen, Völker nur mit einem Brutraum zu führen, unabhängig von der Zargengröße. Ein Brutraum DNM oder Zander reichen aus, auch einer sehr guten Königin genug Platz zum Stiften zu geben.
Das hat sich als angenehm praktisch erwiesen, zumindest was die Anzahl der zu prüfenden Waben in der Schwarmzeit betrifft.
Da möchte ich gerne weiter machen und als nächstes Erfahrungen mit einem auf die Legeleistung der Königin angepassten Brutraum experimentieren, insbesondere hinsichtlich Volkswachstum aufgrund besserem Wärmehaushalt der Brut, geringerer Schwarmneigung etc.

Vielleicht verliere ich aber auch zu viele Völker in diesem Winter, und alle Planung ist obsolet.
Wie sagte Simon Hummel einst: Der Imker lebt immer in der Hoffnung.