2023.2 – So lala Start

Letzte Woche ließ es das Wetter zu, Schiede zu setzen. Also habe ich mich ran gemacht und wollte alle Kisten kurz ansehen und dann schieden.
Allerdings meldete sich nach etwa der Hälfte der Völker mein Kreislauf, und als ich 2/3 durch hatte, musste ich aufhören, weil mein Körper nicht mehr wollte.
Keine Ahnung, ob das an mangelnder Übung und Fitness liegt, oder eine Nachwirkung meiner Coronainfektion vom letzten Herbst ist, aber ich war dann einfach durch.

Gestern dann habe ich das letzte Drittel versorgt, und ein paar Dinge sind mir aufgefallen, die ich einfachmal aufzählen werden:

  • Die Völker sind in sehr gemischtem Zustand. Ein Drittel sieht gut aus, ein weiteres Drittel ist so lala und der Rest ist eher schwach, im schlimmsten Fall drohnebrütig und für die Saison von wenig Nutzen.
  • Honigräume zur Einfütterung auf die Völker zu setzen und im Herbst nicht unterzusetzen, war eine dumme Idee.
    Der Grundgedanke, mehr Platz für Futter zu haben, ist ehrenwert, gerade bei 10er Dadant mit starken Völkern. Auch die Entscheidung, die HR, die ja mit Futter angetragen waren, im Oktober doch nicht drunter zu setzen, war aufgrund der Wettersituation (lange sehr warm) und der damit einhergehenden Räubereigefahr, begründet. Aber jetzt habe ich gelernt, dass Ableger, die so für den Winter vorbereitet wurden, mittlerweile alle in diesen HR rein gebrütet und die Wirtschaftsvölker alles Futter daraus verbraucht haben. Es stellt sich im MOment überraschenderweise sogar so dar, dass die WV ohne HR mehr Futter übrig haben, als die WV mit HR. Das verstehe, wer will.
  • Es gibt mitunter massive Unterschiede zwischen den Linien. Ich habe etwas drei Unterschiedliche Buckfast Linien von Züchterkollegen. Diese Linien sind in sich homogen, was den Zustand, das Verhalten, das Aussehen betrifft. Aber sie sind eben auch sehr unterschiedlich, was die Volkstärken aktuell betrifft, oder die Sanftmut. Es zeichnet sich in etwa ab, von welcher Linie ich selbst umlarven werde.
  • Ich musste fast alle nachfüttern. Kisten, die sich eigentlich schwer anfühlten, hatten kaum noch Futter drin, andere, die relativ leicht schienen, hatten noch ein paar Reserven.
  • Meine Verluste liegen jetzt so bei ca. 15%.

Apropos Futter: Meine Bemühungen, einer Futterbestellung aufzugeben, erweist sich als mühsam, weil die Preise so unglaublich hoch sind. Ich hoffe, da kommt noch etwas Bewegung in den Markt.

Bei meinen Vorbereitungen bin ich ansonsten ganz gut unterwegs: Es müssen noch Mittelwände eingelötet werden, insbesondere bei den Miniplus Einheiten, die Futterkranzproben müssen ans Vet-Amt und der Anhänger braucht TÜV.
Aber das werde ich jetzt noch so nebenbei versuchen zu erledigen. Wichtig ist auch die Zuchtplanung: Zu welchen Belegstellen, wie sind die Termine, wann muss ich umlarven, wann ist Termin für die manuellen Besamungen, etc. pipapo.

Aktuell noch finde ich die Idee gut, zwei Linien aufzumachen: Jeweils von einer Zuchtmutter umlarven, dann mit diesen Töchtern zur einer Belegstelle und einmal dann umlarven für die künstliche Besamung. Jeweils nur mit 5 Kisten auf eine Belegstelle oder zur Besamung und dann im Anschluss von einer dieser Weiseln gleich F1 ziehen und als Wirtschaftsköniginnen einsetzen, um die Erbfestigkeit zu prüfen. Da ich selber dieses Jahr noch einen Kurs für die manuelle Besamung mache, komme ich ja vielleicht in die Verlegenheit, auch noch her ein, zwei Königinnen kontrolliert anzupaaren. Das sollte also hinreichend Material zur Selektion bieten, aber am Ende auch nicht zu viel.

So viel zur aktuellen Zuchtplanung. Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit Königinnen zu viel haben und abgeben. Mal schauen.

Jedenfalls werde ich jetzt erst wieder in zwei, drei Wochen einen Blick in die Völker werfen.
Mit zunehmender Anzahl an Bienenjahren und Völkern lässt der Drang nach, in Kisten zu glotzen. Es fällt deutlich weniger schwer, sich auf die Hände zu setzen und nichts an den Bienen zu machen.

In diesem Sinne, bis zum nächstenMal!

2022.5 – Das Karussell

In meiner Kindheit gab es auf Spielplätzen noch diese kleinen Karusselle, die aus massiven Eisenstangen zusammengeschweißt waren, äußerst unbequem zum Sitzen, bei denen ein oder zwei Kinder darin sitzen konnten, während ein weiteres Kind (oder gerne auch die Eltern) von außen Anschwung gaben.

Wenn man einmal im Karussell saß, war man der Gnade des Anschwung gebenden Kindes ausgeliefert, wie schnell und schmerzhaft die Fahrt werden würde. Denn die Fliehkräfte waren aufgrund des kleinen Radius’ enorm, vom Schwindelgefühl einmal ganz abgesehen.
Allzu schnell hatte man das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, allzu schnell begann man sich unwohl zu fühlen.

Die Saison in einer Imkerei ist dem sehr ähnlich: Kaum hat man Platz genommen, und will die Fahrt genießen (im übertragenen Sinne, versteht sich), schon nimmt alles so schnell Fahrt auf, dass die Fliehkräfte alles in Stücke zu reißen drohen. Dabei sind es die Bienen und die Trachten, die außerhalb stehen und Anschwung geben, während man im Karussell sitzend versucht, nicht zu kotzen.

Wandern

Ich habe jetzt eigentlich alle Figuren ein erstes Mal gezogen, will sagen: Die Bienen sind jetzt unterwegs.
Ich habe diesmal mehr Standplätze als letztes Jahr und habe dabei viel kleinteiliger aufgestellt. Meine Erfahrungen deuten darauf hin, das weniger manchmal mehr ist: Ich hatte in der Vergangenheit einen Lindenstandort, da konnte ich zwar maximal 5 Völker hinstellen, aber diese Völker haben Honig wie irre angeschleppt, während an einem sehr ähnlichen Standort mit 10-15 Völkern der Ertrag pro Volk deutlich schlechter ausfiel.

Aktuell habe ich an einem Stand mit nur 2 Völkern bereits den 4. Honigraum aufsetzen müssen, weil diese beiden Kisten rappelvoll sind. Da lohnt sich dann auch das Anfahren des Standortes, wenngleich da nicht viele Völker stehen.

Ich sehe die kleinteilige Verteilung auch als Risikomanagement. Wenn ein Standort wegen Krankheit, Vandalismus, Diebstahl oder Wetter ausfällt, bleiben noch Alternativen. Aber das erzeugt natürlich auch alles mehr Aufwand und Fahrerei.

Honigräume

Letztes Jahr habe ich bei weitem nicht alle Honigräume gebraucht. Irgendwie lief da die Saison nicht gut.
Ich will mich nicht zu früh freuen, aber dieses Jahr gehen die HR deutlich schneller aus dem Lager auf die Völker, und zwar erst dann, wenn ich denke, dass es wirklich nötig ist. Wenn es so weitergehen würde wie bisher, dann gehen mir eher früher als später die Kisten aus. Das Karussell dreht sich halt.

Ich habe im Imkerforum eine Diskussion verfolgt, in der es um das Geben des 1. Honigraumes ging.

Für mich gibt es da im Großen und Ganzen nur ein Kriterium: Wenn ich die Kiste im Frühjahr aufmache und denke “Oh! Viele Bienen!”, dann wirds Zeit für den ersten HR. Wenn dann die Brutwaben des angepassten Brutraumes auch noch dicht bebrütet sind, dann sollte der HR wirklich rauf, denn da wird ja bald etliches an Bienenmasse schlüpfen und Platz brauchen.

Der nächste HR, und alle weiteren, folgen dann mehr oder weniger klassisch: Wenn man beim Runternehmen merkt, dass da was drin ist und er auch reichlich von Bienen belaufen wird, dann kommt der Nächste rauf. Das Problem ist meistens, dass die Bienen einen überraschen und viel schneller HR 1 vollgetragen haben, als man es ursprünglich antizipiert hatte.

Mini Plus auflösen

Ich habe jetzt alle Mini Plus auf Dadant geschlagen. Ein Volk ist noch übrig, welches Brutwaben gesammelt hat und vermutlich in 1-2 Wochen explodiert, aber sonst sind alle aufs Standmaß gesetzt. Es gibt noch weitere Miniplus Türme, die aktuell nachschaffen.
Ich werde diese wohl doch noch dazu benutzen, Königinnen begatten zu lassen, bevor sie endgültig leer gemacht werden.

Ich finde M+ gut, aber da ich nicht auf eine Belegstelle fahren möchte, macht es eben doch auch viel Arbeit, ein zweites Rähmchenmaß zu führen. Es fühlt sich gut an, hier zu verschlanken und zu vereinfachen.

Überlebensvölker

Ich bin mit 4 Völkern aus unserem VSH Zuchtprogramm in den Winter gegangen, 3 davon haben unbehandelt überlebt. Alle 4 Königinnen waren künstlich besamt worden, von den 3en, die noch da sind, scheint einer gerade der Saft auszugehen – sie zeigt zu viel Drohnenbrut. Die verbleibenden zwei sehen aber sehr gut aus: Gesund, ruhig, stark, schönes Brutnest. Die Frage ist, ob und wie man damit weiter macht. Für eigene Prüfserien fehlen mir Zeit und Völker, aber auf jeden Fall kann ich Daten zurück liefern, damit der Züchter das in seine Selektion mit einbeziehen kann. Aber man muss das Karussell im Blick behalten.

Königinnen ziehen

Ich habe zu Königinnen, die ich letztes Jahr rausgegeben habe, positive Rückmeldungen bekommen. Die Zuchtmütter sind auch beide noch da und sehen ok aus. Der Winter hat aber auch noch andere interessante Kandidatinnen hervorgebracht.
Auch hätte ich die Möglichkeit, Jungfern zu ziehen und dann über den Verband künstlich besamen zu lassen. Das wäre aus züchterischer Sicht eine sehr gute, zuverlässige Methode einer gezielten Anpaarung. Aber das Karussell – man merkt sofort, wie einer zum Anschwung ausholt…

2022.4 – erste Honigräume

Das Wetter wird besser, der Frühling kommt jetzt mit Nachdruck und ich schalte langsam um von Werkstattmodus auf Bienenmodus (obwohl ich noch einiges auf der ToDo Liste der Werkstatt habe).

Die letztes Tage sind die ersten Honigräume auf die Völker gekommen, wobei noch nicht wirklich viel rein kommt.

Allerdings werde ich jetzt zwei Wochen nicht an die Völker kommen, die Wettervorhersage steht auf Warm und die Kirschen sind gestern aufgegangen. Allerdings haben nur die starken Völker einen HR erhalten, die anderen sollen noch zusammen gehalten und eng geführt werden, weil die Entwicklung von Brut und Bienenmasse nicht dem entsprechen, was ich von einem aufsetzbereiten Volk erwarte. Leider sind meine Doppelböden noch nicht fertig, sonst hätte ich Doppelvölker gebildet, um dieses Vorgehen endlich einmal auszuprobieren.

Honigräume gebe ich dann, wenn ich eine Kiste aufmache und denke “au weia, viele Bienen!”, und sich dieser Eindruck auch bestätigt, wenn ich durchblättere. Bei Völkern, wo ich innerlich aufstöhne, weil ich einfach mehr Bienen und mehr Brut erwartet hätte, lasse ich den HR noch weg. Es ist ja auch so, dass in meiner Region zu dieser Zeit nicht gerade Unmengen an Nektar eingetragen werden. Und da nur die starken Völker wirklich nennenswert etwas eintragen (können), werden die schwächeren Einheiten eng weiter geführt. Dabei orientiere ich mich insbesondere an den für mich schlüssigen Ausführungen von Ralf Kolbe.

Die Völker sehen – wie jedes Jahr – gemischt aus.
Was aber eindeutig erkennbar ist, ist dass das Frühjahr bei der Brut von Auf und Abs geprägt war: Es wurde viel Brut angelegt, dann wurde wieder eine Pause eingelegt, dann wurde es wärmer, und es wurde wieder Gas gegeben, bevor der nächste Kälterückschlag die Legetätigkeit eingebremst hat.
Daher sind die angepassten Bruträume zwar alle gut bebrütet, allerdings aktuell entweder mit verdeckelter Brut oder Stiften und nur sehr wenig Maden. Dazwischen immer wieder viel Pollen und auch frischer Nektar. Ralf Kolbe würde das ganze einen “Schweinestall” nennen, allerdings gehe ich davon aus, wenn das Wetter stabil bleibt und die Nachtfröste aufhören, dass der Schweinestall dann einfach sauber weg gebrütet wird. Die Bienen besetzten jedenfalls den Brutbereich jeweils zweilagig, was mir anzeigt, dass Volumen der Brutfläche und Masse der Bienen zueinander passen. Jetzt braucht es vielleicht nur noch konstante Plusgrade.

Jedenfalls nimmt die Saison jetzt rasant an Fahrt auf.

2022.3 – Frühling?

Anfang März war ich auf dem alljährlichen Imkerforumstreffen, irgendwo in Hessen, und es war wieder einmal sehr schön.

Das Tolle an diesen Treffen ist, die Menschen hinter den Forumsbeiträgen kennenzulernen und sich intensiv fachlich auszutauschen. So haben wir alle gemeinsam ein ordentliches Vortragsprogramm improvisiert, welches erstaunlich vielseitig war. Es ist auch weit weniger nerdig, als man als außenstehender denken würde – Imker sind doch größtenteils ziemlich normale Menschen.

Licht und Schatten

Die Frühjahrsentwicklung schreitet voran, allerdings mitunter langsamer, als es zunächst den Anschein hatte.
Die Völker, die Mitte Februar noch sehr, sehr stark waren, sind immer noch stark, allerdings haben sie in den letzten 4 Wochen schon etwas federn lassen.
Man sieht auch, dass das Brutgeschäft trotz Thermoschied wieder eingeschränkt wurde.

Die letztjährigen Ableger in Steht Styrodur Kisten haben alle recht wenig Futter verbraucht und sehen, so weit geprüft, auch alle recht gut aus. Allerdings komme ich jetzt an einen Punkt, wo auch diese Kisten nachgefüttert werden müssen (ein Ableger hat in drei Wochen 5 KG Futterteig weg geatmet, die dritte Packung liegt jetzt auf).

Es ist irgendwie ein ganz normales Frühjahr, was die Auswinterung betrifft.

Holzarbeiten

Immer wieder arbeite ich auch an Zargen. Aktuell habe ich die geplante Anzahl an Bruträumen fertig gestellt, jetzt mache ich mich daran, Böden zu bauen.

Ich werde spezielle Böden für Ableger bauen – also dass ich 2 Ableger in einer 10er Dadant Kiste unterbringen kann, welche mittig durch ein bienendichtes Trennschied voneinander separiert werden. Dazu soll der Boden sowohl vorne als auch hinten ein Flugloch haben (ich finde es gut, wenn Beuten so aufgestellt werden, dass die Fluglöcher auf unterschiedlichen Seiten liegen, um so den Verflug etwas minimieren).

Es ist noch mehr in der Pipeline, Deckel beispielsweise, und irgendwie rennt mir schon wieder die Zeit davon.

Zucht

Ich bekomme dieses Jahr einen Großteil der Königinnen von Züchtern aus meinem Zuchtverband, damit ich diese prüfen kann. Trotzdem liebäugle ich damit, eine Serie selbst zu ziehen, einfach des Spaßes wegen.

Es gibt da dieses eine Volk, welches sich scheinbar resistent gegen CBPV gezeigt hat, obwohl es massiv kranken Bienen ausgesetzt war. Es ist eine B3435 Herkunft aus 2020, deren Gene ich vielleicht doch mal sichern sollte.

Ende Mai werde ich wohl auch bei mir einen Umlarvtag anbieten. Zumindest hat mein Zuchtverband mich darum gebeten. Man wird nur mal sehen müssen, welche Herkünfte ich sinnvollerweise anbiete. Womöglich meine Überlebensvölker aus dem VSH Zuchtprogramm:

Überlebensvölker

Letztes Jahr habe ich 4 Königinnen bekommen und künstlich besamen lassen, welche dem VSH Zuchtprogramm unseres Zuchtverbandes entstammen. Diese Königinnen wurde in Mini Plus Völker eingeweiselt und dann nicht mehr behandelt.
Diese M+ haben mit ihren Bienen und Brutwaben alles an Milben mitgebracht, was diese Völkchen eben so hatten. Die besamten Königinnen haben dann ihre Genetik gestiftet und somit hatten diese Völker irgendwann nur noch Töchter der Zuchtköniginnen vorzuweisen, und damit musste dann die Varroapopulation in Schach gehalten werden.

Irgendwann im Winter war dann eines der vier Völker tot: Wenig Bienen, Futterabriss, klassische Anzeichen eines Varroaschadens. Aber die anderen drei sind immer noch da und erfreuen sich offenbar bester Gesundheit. Ob diese jetzt wirklich die Milbenpopulation via VSH/SMR drücken konnten, kann ich aktuell schwerlich feststellen, aber zumindest ein Volk, die Tochter der B1(BPF) macht locker 4 Miniplus Zargen voll.

Diese drei werde ich auf Dadant umwohnen und dann unbehandelt weiter führen und prüfen, ob sich hier VSH/SMR Eigenschaften feststellen lassen (sprich: ich behandle nicht).
Aber eventuell ergeben sich schon Hinweise darauf, welche Anpaarung eine vielversprechende Kombination sein könnte.

2022.2 – Schieden, anpassen, nicht verhungern lassen

Eigentlich will ich ja nur über Bienen schreiben. Aber wie soll das gehen, in diesen Tagen, wenn um die Ecke ein Krieg ausgebrochen ist?
Wie soll man dieser Tage nicht verzagen?

Was mich wieder einmal rettet, so von der geistigen Gesundheit her betrachtet, sind eben die Bienen, die Arbeit in der Imkerei. Wenn ich rausfahre und irgendetwas mit Imkerei mache, dann vergesse ich den Rest und die Gedanken können einmal zur Ruhe kommen.

Völker anpassen – schieden

Mitte Februar gab es ein paar warme Tage. Einen dieser Tage habe ich genutzt, die eine Hälfte der Völker zu schieden, bzw. ihren Brutbereich auf jene Größe festzulegen, die sich jetzt meiner subjektiven Meinung nach angeboten hat. Die andere Hälfte habe ich nicht geschafft, und jetzt habe ich einen schönen Vergleichstest zwischen “früh geschiedet” und “spät geschiedet”, denn derzeit ist es noch unsicher, wann das nächste Zeitfenster eine Anpassung der anderen Völker ermöglicht.

Volk nach Schied setzen – vielleicht etwas arg konservativ knapp geschiedet…

Hatte der Heuvel vielleicht doch recht?

Ich hatte ja notgedrungen im letzten Jahr die Behandlungsmethode angewendet, welche Bernhard Heuvel in seinem Buch empfiehlt, um “fette” Winterbienen zu bekommen.

Tatsächlich sahen Mitte Februar überraschend viele Völker “fett” aus, zumindest, was die Bienenmasse anbelangt. Auch waren diese Völker fast alle ausgesprochen milbenarm (was ich aufgrund der Auszählung der Bienenproben des DeBiMo weiß).

Ist jetzt schon eines der stärksten Völker…

Der Winter ist noch nicht vorbei. Ich bin immer bis zuletzt skeptisch (aka ängstlich), dass da noch etwas schief geht, denn auch der Totenfall war dieses Jahr mitunter ausgesprochen hoch, als auch dass ich an manchen Beuten Hinweise auf Durchfallerkrankungen sehe (wenngleich bei einem Blick in die Kiste sich der Eindruck nicht bestätigt hat).

Hmmmm…?

Jedenfalls habe ich mich schon vermehrt gefragt, was es mit seinen (Heuvels) Erläuterungen zum Fettkörper auf sich hat, ob das nicht doch eine relevante Theorie ist, deren Berücksichtigung maßgeblich Auswirkungen auf die Über- und Auswinterung eines Bienenvolkes hat.
Insbesondere hinsichtlich dem Unterschied zur TBE könnte hier eine größere Bedeutung beigemessen werden. Während die TBE eine zuverlässige Methode ist, Völker von der Milbe zu befreien und über den Winter zu bringen, so sehen doch die ApiVar Völker, die ohne TBE und ohne Ameisensäure behandelt wurden, besser aus, als alle anderen…

Nur: ApiVar war für ich eine absolute Ausnahme und der besonderen Situation geschuldet. Ich möchte keine Chemo-Streifen in meine Beuten hängen, etwas daran sperrt sich in mir, auch wenn anderswo in der Welt das deutlich entspannter gesehen wird (und laut Heuvel auch zu keiner Rückstandsproblematik führen soll).
Ich konnte auch beobachten, dass bei manchen Kisten das ApiVar nicht zuverlässig gewirkt hatte und eine weiterführende Behandlung im September notwendig wurde. Ähnliches berichtete ein Imker aus dem Alten Land: Sowohl bei ihm selbst, als auch bei Imkerkollegen hat es im Winter nach einer ApiVar Behandlung signifikante Ausfälle gegeben – man vermutet eine mangelhafte Charge an ApiVar Streifen.

Ich werde also dieses Jahr meine Taktik leicht ändern:
Ich werde den Brutraum immer noch anpassen, allerdings die Brutzarge mit Rähmchen voll machen und so es den Bienen ermöglichen, Nektar und Pollen auch in der Brutzarge anzulegen (bisher hatte ich im Brutraum nur noch 4-7 Rähmchen mit Brut, der Rest war Leerraum). Wenn es dann nur TBE kommt, verbleiben in der Kiste immer noch ausgebaute Rähmchen mit Pollen und Nektar, auf welche die Bienen zurück greifen können. Die Heimstatt wird also nicht vollständig “blank” gemacht.

Als eine Abwandlung habe ich mir etwas überlegt, was mit Ablegern zu tun hat und auf den Namen “Totaler Bruttausch” hören soll, aber dazu vielleicht ein andermal mehr…

Immer noch bauen

Ich baue immer noch mit Holz Dinge. Hauptsächlich Brutraumzargen, wobei ich nicht sonderlich viele baue – ich brauche einfach nur lange.

Ich habe auch ein paar Abstandshalter für meine Ablegerkästen gebaut, welche dazu verwendet werden, Futterteig auflegen zu können.

Abstandsring

Ich habe aber immer noch eine erschreckend lange Todo Liste, wenn es um das Bauen geht. Gleichzeitig macht mich das Bauen aber auch sehr glücklich.

Ich halte immer noch an dem Plan fest, keine dezidierten Ableger zu bauen, sondern Bögen und Trennschiede, die es mir ermöglichen, einen normalen Brutraum in zwei Abteile zu unterteilen (und auch getrennt füttern zu können).
Ich werde das zu gegebener Zeit an dieser Stelle dann mal vorstellen.

Was ich bestürzt zur Kenntnis nehmen musste: Mein Haus- und Hoflieferant, die Bergwiesenimkerei, hört auf. Man wird dort künftig keine Beuten mehr bauen. Damit hört mit dem Herrn Siebert meine Erachtens der beste Beutenbauer des Landes auf. Ich hätte nicht gewusst, wo ich künftig meine 10er Dadant Beuten in der Qualität mit diesen Merkmalen her bekomme. Ich habe das Glück, alle Beuten, die ich künftig brauchen werde, schon zu haben. Außerdem baue ich für mich in ähnlicher Qualität, dank des guten Holzes, was ich kaufen konnte. Aber trotzdem finde ich das ausgesprochen blöd, dass die Bergwiesenimkerei aufhören musste.

Honig machen

Ich habe noch Honig in Eimern. Der muss jetzt da raus und in Gläser.
Das steht jetzt, neben allem anderen, auch noch an. Aber es wird ja gar nicht mehr so lange dauern, da kommt dann schon neuer Honig rein.

Erfreulich ist, dass ich für die Linde dieses Jahr wieder einen vermutlich sehr guten Standplatz ergattern konnte, nachdem mein alter Standplatz vom Eigentümer gekündigt wurde, als dieser feststellen musste, dass ich Querdenker, Impfgegner und Maskenverweigerer doof finde (es war eine absurde Situation… aber diese Zeit ist ja voller absurder Momente).
Ich suche immer noch nach guten Plätzen für Robinie, aber da ists derzeit echt schwierig.

Ansonsten: Ich werde dieses Jahr meine Völker in kleineren Gruppen mehr verteilen und versuchen, Ansammlungen von >10 Völker zu vermeiden. Im Moment ziele ich auf 6 Völker pro Standort ab, wobei diese Standorte dann auch nicht weit auseinander liegen werden.
Aber ich möchte verhindern, dass eventuell auftretende Krankheiten sich wieder schnell von Volk zu Volk verteilen können. Außerdem werde ich insgesamt weniger Völker wandern. Ich werde den Großteil im April an seinen Standort verbringen und dann bis Ende des Sommers dort stehen lassen, und nur ein, zwei kleinere Gruppen regelmäßig umsetzen.

So zumindest der Plan. Aber was sind schon Pläne…

2022.1 – Basteln und Bauen

Die neue Saison beginnt dieses Jahr etwas anders als sonst: Ich habe nicht direkt Beuten und Honigräume bestellt, sondern Holz und Maschinen wie Kreissägen, Fräse, Bohrer usw. usf.

Ich habe angefangen, Bruträume zu bauen, und wer mir auf Instagram folgt, hat schon erste Ergebnisse sehen können. Das ganze ist für jemanden wie mich, der praktisch keinerlei Erfahrung im Holzbau hat, schon ausgesprochen mühsam und zeitraubend. Aber eben auch sehr befriedigend, wenn es denn klappt.

Ich will rund 16 Bruträume bauen, und dazu probiere ich gerade unterschiedliche Verbindungen aus, Fingerzinken, Nut und Feder, pipapo. Weiterhin brauche ich dann noch 10 Böden und 10 Deckel sowie 10 bienendichte Trennschiede.

Die Idee ist nämlich, Bruträume zu teilen und darin pro Beute jeweils 2 Ableger zu parken.
Daher benötige ich auch “spezielle” Böden, bzw. habe ich konkrete Ansprüche an die Böden (als auch an die Deckel):

Das Trennschied soll im Boden in eine Nut laufen, um etwaige Bewegungen des Schieds während des Transportes zu verhindern. Außerdem will ich ein Flugloch vorne und eines hinten haben, damit die Ableger entgegengesetzte Fluglöcher haben, und nicht nebeneinanderliegende.
Außerdem müssen in die Böden meine Standard-Varroaschubladen passen, also jene, die ich mit den Beuten von der Bergwiesenimkerei bekommen habe.
Bestenfalls passen auch die schon vorhandenen Anflugbretter an die Beuten.

Die Deckel sollen in der Mitte zweigeteilt sein, mit jeweils einem Spundloch pro Seite, damit ich im Frühjahr/Spätwinter ggf. jede Einheit getrennt von einander nachfüttern kann (ja, ich will darin auch Völker überwintern).

Was perfekt zu einem geteilten Brutraum passt, sind meine Nicot Futterzargen, welche zwei getrennte Aufstiege haben.

So soll also eine Ablegerkiste entstehen, die weitestgehend kompatibel zu meinen normalen Dadantkisten ist, die im Grunde auch vollwertig als Honig-machende Beute zu verwenden sind, die aber bei Bedarf auch geteilt werden können.

Wenn ich eine TBE mache, und im Schnitt 5-6 Brutwaben einem Wirtschaftsvolk entnehme, kann ich in einer Kiste die Brutwaben von zwei Völkern unterbringen und daraus 2 neue Ableger machen, so der Plan. Wenn dann eine Einheit in diesem Duo nichts wird, dann ziehe ich einfach das Schied, und habe dann eine funktionierende Einheit, ohne irgendwelche anderen Maßnahmen ergreifen zu müssen.
Das ist alles nicht wirklich neu, all das gibts schon, nur hatte ich eben Bock, etwas zu bauen.
Und das mache ich jetzt.

Wenn sich das System bewährt, will ich davon mehr bauen, und zwar so viel, dass ich meine Kunststoff-Stehr Ablegerkisten nicht mehr brauche. Dann öffnet sich der Weg Richtung Bio-Zertifizierung wieder ein Stückchen mehr.

Insgesamt bin ich jetzt an einem Punkt, wo ich mich freue, wenn es wieder mit den Bienen los geht. Aber bis dahin ist noch einiges zu tun.

2021.8 – Full Swing!

Jetzt geht es wieder drunter und drüber, und alles passiert auf einmal. Wie jedes Jahr.
Es ist toll.

Brutnester nicht mehr verhonigt

Ich war ja entsprechend verunsichert, als mit Einsetzen des Rapses trotz angepasstem Brutraum plötzlich selbiger ohne Ende verhonigt war.
Das Ende vom Lied: Die Bienen haben da ordentlich aufgeräumt und alles nach oben geschafft und wohl einfach etwas Anlauf gebraucht, um die Organisation nach oben besser hin zu bekommen.
Allerdings hatte das auch alle Rapsvölker in die Schwarmstimmung gedrückt.
Bei den Buckfast Kös war es dann aber so (Stand vor 6 Tagen), dass nach einmal Zellen brechen Schwarmstimmung auch wieder vorbei zu sein schien. Ob das so geblieben ist, werde ich diese Woche rausfinden.

Miniplus Türme als Zeitfresser

Die Mini Plus Türme sind echte Zeitfresser – will man das Schwärmen verhindern, ist die einfachste Variante, die Türme zu einzelnen Begattungseinheiten mit jeweils einer Zarge aufzuteilen. Allerdings brauche ich gar nicht so viele Begattungseinheiten auf einmal.
Also habe ich einen Teil als Begattungseinheiten aufgeteilt, den Rest aber weiter geführt.

Damit die Türme nicht abschwärmen, habe ich sie einmal großzügig geschröpft. Ein weiteres mal habe ich Zellen gebrochen, später noch einmal. Aber man übersieht in einem Mini Plus Zargenturm, der voller Bienen ist, dann doch eine Zelle. Und schon hängen die im Baum.
Ich muss über das Mini Plus Thema noch mal nachdenken. Mitunter haben die Türme mehr Arbeit gemacht, als die eigentlichen Wirtschaftsvölker.

Schwarmköniginnen vs. Buckfast-Zuchtköniginnen

Um es kurz zu machen: Die Schwarmköniginnen von letztem Jahr sind alle toll über den Winter gekommen und haben starke Völker aufgebaut. Deswegen sind die auch mit in den Raps gekommen.
Trotzdem hängen sie in der Sammelleistung deutlich hinterher und der Schwarmtrieb ist merklich ausgeprägter.
Man merkt den Buckfastköniginnen an, dass da Zuchtarbeit drinne steckt. Aber das habe ich auch immer bei den Carnica F1 von Züchtern so gesehen.
Apropos Zucht:

Zuchtauswahl: Meine Zuchtmütter sind jetzt vorausgewählt

Ich habe am Freitag alle Stockkarten ausgewertet und mich am Ende für zwei Zuchtmütter entschieden.
Jetzt passiert nichts anderes, als dass ich von diesen jeweils nachziehen und die Töchter dann zur Annaburger Heide auf die Belegstelle fahren werde. Dort steht eine Schwesterlinie der Drohnenlinie von letztem Jahr, und somit hoffe ich, einfach etwas Konstanz in den Zuchtstoff zu bekommen.

Als Zuchtmütter habe ich jene ausgewählt, die im Raps nicht in Schwarmstimmung geraten sind, und die trotz Raps friedlich waren. Dazu aber später noch 1-2 Worte.

Unterm Strich habe ich letztes Jahr 23 Königinnen begattet von der Annaburger Heide nach Hause gebracht. Von diesen 23 sind 21 aus dem einen oder anderen Grund durchgefallen, eingegangen, umgeweiselt worden, sodass zwei Kandidatinnen übrig geblieben sind, die ein relativ homogenes Bild über alle Leistungsmerkmale und über die Zeit gezeigt haben.

Ich habe bereits von zwei weiteren Königinnen umgelarvt, und teste deren F1.
Auch das sind zwei aus jenen 23 genannten Zuchtmüttern – allerdings habe ich die “nur” in Miniplus bewertet, ohne Stockkarte, und rein nach Intuition. Diese beiden waren immer friedlich, ruhig und hatten eine gute Frühjahrsentwicklung. Auch sind die Miniplus eher stiefmütterlich im letzten Sommer gegen die Varroa behandelt worden, und trotzdem sahen die gut aus. Aus der ersten Serie sind schön güldene Weiseln geschlüpft, die jetzt ihrer Begattung harren, eine zweite Serie reift derzeit im Brutschrank.
Das sind F1 Tests, um damit indirekt die Mütter zu testen.

Full Swing

Diese Woche steht an:

  • In Begattungseinheiten Zellen brechen und Zellen stecken,
  • Königinnen für den Verkauf vorbereiten,
  • Völker kontrollieren, Wassergehalt messen, fluchten.
  • Ernten und schleudern.
  • Drohnenwaben ernten und zu einem Drohnensammelableger zusammenstellen.
  • Neue Serie umlarven,
  • dafür einen Starter erstellen,
  • am Wochenende mit Miniplus und dem Drohnensammler zum Zuchtgruppentreffen fahren und dort die Weiseln künstlich besamen lassen.

Klingt gar nicht so viel, aber ich habe eine DINA4 Seite voll geschrieben mit Details, damit ich nicht irgendwo irgendetwas vergesse.

Es läuft also alles wieder auf Vollgas, und es geht jetzt erst richtig los.

2021.7 – Mini Plus Management

Die meiste Arbeit stecke ich zur Zeit in die Mini Plus Völker, im wesentlichen um zu verhindern, dass diese abschwärmen.

Ein Teil der Minis setze ich auf Dadant, mache also eigentlich eine TBE, indem ich das Volk in einen 10er Dadant Kasten abschüttle. Der Grund dafür ist die Größe der Völker (ein 4-zargiges Mini Plus füllt einen 10er Dadant Brutraum angemessen), die so erdrückend ist, dass selbst bei Regen die Bienen in dicken Bärten vor dem Flugloch hingen.

Die frei gewordenen Mini-Zargen setze ich dann auf andere Mini Plus-Türme, woraufhin diese eine Woche später auch explodieren, weil ja noch mehr schlupfreife Brut dazu kommt.

Folgerichtig schröpfe ich derzeit noch die übrig gebliebenen Minis zu Kunstschwärmen, während ich einen Teil jetzt zu Begattungseinheiten aufgeteilt habe.

Warum ein Starter nicht funktioniert

Meine erste Serie ist völlig in die Hose gegangen. Lediglich eine einzige Zelle war angepflegt worden.
Grund: Ich hatte den Starter mit einem zu großen Volumen gebaut, sprich- den Honigraum über ASG noch drauf gelassen.

Für einen Starter ist es wichtig, dass man eine große Menge Bienen auf engstem Raum zusammen bekommt.
Als ich den Starter in einer DNM Zarge konsolidiert hatte, und dieser sehr gut mit Bienen besetzt war, wurden auch 80% der Zellen angepflegt.

Anderes Thema: Verhonigter Brutraum

Als letzte Woche drei Tage schönes Wetter war und der Raps blühte, trugen die Völker reichlich ein, allerdings eben doch ins Brutnest.

Angepasster Brutraum hin oder her, war vorher jede Zelle bebrütet, war jetzt jede frei gewordene Zelle mit Nektar gefüllt, von den ein, zwei Leerwaben rechts und links neben dem Schied mal ganz abgesehen.

Ich werde diese Woche rausfinden, ob die Bienen an den regnerischen Tagen, die folgten, noch Nektar umgetragen und ob alle auf Schwarmmodus umgestellt haben.

Ich bin jetzt gerade doch etwas ratlos, was den angepassten Brutraum betrifft. Ich hatte die Völker doch recht straff angepasst, aber es schlüpfen dann doch Bienen, die Zellen werden frei, und dann werden die auch schneller zugekleistert, als die Königin da Stifte reinlegen kann.
Ich frage mich auch, ob die Nicot-Plaste-ASG es den Bienen erschweren, nach oben zu gehen, schwerer als bspw. Metall-ASG. Allerdings habe ich da letztes Jahr keine Unterschiede gemerkt, und jemand wie der Sebastian Faiß arbeitet nur mir diesen ASG, scheinbar ohne Probleme.

Es wird sich bei der nächsten Kontrolle die Tage zeigen, wie die Bruträume jetzt aussehen.

2021.6 – Das ist doch kein Frühling!

Deutschlandweit das gleiche Bild: Kalt, regnerisch und windig. Folgerichtig bleiben die Honigräume leer.
Ich habe seit Februar rund 60 KG Futterteig in die Völker gesteckt, ein Ende ist Stand heute nicht in Sicht. Es kommt nichts rein, und auch wenn es etwas regnet, hier und da, so ist es insgesamt doch zu trocken.

Über das Anpassen den Brutraumes

Ich versteige mich jetzt zu einer waghalsigen These: Man kann den Brutraum nicht zu eng anpassen.
Meine Beobachtung in diesem Frühjahr legt nahe, dass ein zu enges Anpassen des Brutraums nicht möglich ist, so lange das Schied umlaufen werden kann.

Hat eine Königin den vorhandenen Platz zur Gänze bebrütet, wird sie einfach hinter das Schied laufen und dort weiter stiften.
Hängt man diese Brutwaben dann vor das Schied, dann sind auch diese zwei Wochen später vollständig bebrütet.
Das gilt zumindest für Kaltbau – bei Warmbau kann es sein, dass dies so nicht funktioniert.

Ich habe im Februar pauschal alle Völker auf 3 Brutwaben Dadant geschiedet. Mitte April hatten die schwachen Völker diesen Brutbereich noch nicht ganz in Beschlag genommen, bauten aber eine feine, wohl strukturierte Brutnestanordnung. In den starken Völkern hatte die Königin bereits das Schied umlaufen und ein bis zwei zusätzliche Waben angefangen zu bebrüten. Daher wurde das Schied entsprechend versetzt. Anfang Mai sind jetzt auch diese Waben Holz auf Holz bebrütet.

Die Königinnen umlaufen scheinbar das Schied erst, wenn der angepasste Brutbereich vollständig mit Brut belegt ist, allerdings dann auch recht zuverlässig – wenn es sich um Kaltbau handelt. Bei Warmbau habe ich beobachtet, dass Königinnen dann damit begonnen haben, Zellen doppelt zu bestiften.

Was auch eindeutig zu sehen ist: Sobald es etwas wärmer wird, tragen die Bienen das Futter in den Brutnestbereich. Gerade im Februar oder März glänzen dann die Zellen wie bei frisch eingetragenem Nektar, rund um das Brutnest, wobei die Stockwaage anzeigt, dass von außen nichts eingetragen wird.

Also auch bei einem stramm angepassten Brutnest ist die Futterversorgung sichergestellt, solange es zumindest kurze Zeitfenster gibt, in denen die Bienen Futter umtragen können.

Viele Verluste bei den Kollegen

Ich hatte durch den Völkerverkauf viel Kontakt mit Imkerkollegen. Es scheinen sich zwei Hauptgründe für massive Völkerverluste herauszukritallisieren:

Die Varroabehandlung mit Ameisensäure erfolgte in 2020 zu spät. Es war zu lange zu heiß, sodass viele ihre AS Behandlung in den September geschoben hatten, und damit zu spät kamen.

Der zweite Grund klingt interessanter, ist aber womöglich auch noch etwas unsicher: Die Völker haben zu früh aufgehört zu brüten.
Mangels Nektar- und insbesondere Polleneintrag waren viele Völker bereits Ende August aus der Brut und fingen anschließend auch nicht mehr damit an. Diese Völker waren dann der Meinung, sie hätten ihre Winterbienen bereits Anfang September fertig, im Unterschied zu den jeweils gebildeten Ablegern, welche länger brüteten und dann auch erfolgreich über den Winter kamen.

Diese (Alt-)Völker waren im Januar alle noch da, klappten dann aber im Februar weg. Wenn die Theorie stimmt, waren diese Bienen im Februar sechs, sieben Monate alt und zu schwach, um dem erneuten massiven Kälteeinbruch standzuhalten.

Ich selber habe das nicht beobachtet, was aber auch daran liegen kann, dass durch die TBE im Juli noch eine ganze Weile so etwas wie Brutstimulation herrschte.

Test des Heuvel Varroakonzeptes

Ich habe mir eine Flasche VarroMed und eine Packung Apivar geordert, um an einer kleinen Zahl Völker das Heuvelsche Konzept der “fetten Biene” zu testen, so wie er es in seinem Buch beschreibt.

Ich werde berichten.

2021.4 – Alle aus der Brut

Ich möchte das gerne für mich und das kommende Jahr dokumentieren:
Angepasster Brutraum mit Thermoschied hin oder her – die Bienen sind in den kalten letzten drei Wochen aus der Brut gegangen.

Auch die Berichte anderer Imker aus dem ganzen Bundesgebiet zeigen, dass es dort ähnlich war. Auch die frenetischen Wärmebrett-Thermoschied-Freunde plus die Segebergerbeute-Styro-Fraktion berichten gleichlautend, dass ihre Bienen das Brutgeschäft in der Zeit eingestellt haben.

Vielleicht ist es ja so, dass der angefangene Brutsatz noch gut zuende gebracht werden konnte, denn auch ich habe eine ganze Reihe Jungbienen im Volk gesehen. Aber der Brutumfang wurde auf keinen Fall gehalten und erst mit den wärmeren letzten Tagen sind wieder größere Flächen bestiftet worden.

Auch der Raps hat noch mal die Luft angehalten, wie es aussieht. Der liegt auch noch am Boden. Der Landwirt, dessen Rapsschläge ich anwandern will, geht davon aus, dass der Raps Ende April erst in Vollblüte geht. Ist also noch etwas Zeit für die Bienen, sich zu berappeln.

Was sonst noch?

Meine Todo Liste schmilzt nur langsam ab. Immerhin ist der Schleuderraum jetzt fast so, wie ich ihn mir gedacht hatte. Fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten.

Ich warte immer noch auf die Beutenlieferung der Bergwiesenimkerei, damit ich auch dort noch das Holz streichen kann, und auch endlich die Mittelwände eingelötet werden können. Hoffentlich wird das noch bis Ende der Woche etwas.

Ansonsten versuche ich gerade, meine alte DNM Hardware zu verkaufen, plus einen Siebkübel.

Dabei habe ich ein bemerkenswertes Phänomen festgestellt: Wenn man “Nur Abholung” reinschreibt, gibt es ausschließlich Anfragen, die in etwa wie folgt klingen: “Wenn du verschickst, würde ich den nehmen” – manchmal klingt das auch so, als wenn ich auch noch dankbar sein sollte, dass man wenigstens so gnädig ist, den Siebkübel per Post entgegen zu nehmen. Leute, ich weiss, welch lächerlich niedrigen Preis ich für das Teil aufgerufen habe – wenn ihr nicht hier her kommen könnt, dann kauft einen beim Imkerversandhandel eurer Wahl. Ich behalte das Ding auch einfach, wenn ich ihn nicht zu meinen Bedingungen los werde.

Früher hatte ich immer das Gefühl, ich müsste mich entschuldigen, wenn ich für irgendetwas Geld nehme, das mit den Bienen zu tun hat. Mittlerweile hat sich das radikal geändert. Wer für meinen Honig, meine Königinnen, meine Völker oder gebrauchte Hardware kein oder nur wenig zahlen will, muss eben woanders kaufen.

Es steckt zu viel meiner Zeit und meines Geldes in den ganzen Dingen, da habe ich nichts zu verschenken.