Vortrag: “Ich rette jetzt die Welt, ich werde Imker!”

Oder: ” Warum man mit Honigbienen die Welt nicht retten kann – und wann es trotzdem sinnvoll ist, Imker zu werden”

Man hat mich gebeten, anlässlich des Kulturbürgerfestes beim Bürgerhaus einen kleinen Vortrag über Bienen zu halten.
Nachdem ich letztes Jahr zu diesem Anlass schon über Bienen geredet habe, möchte ich dieses Jahr über Imker reden.

Warum werden Menschen Imker, und welche guten und schlechte Gründe gibt es, sich Bienen anzuschaffen? Rette ich die Welt, wenn ich Bienen halte, oder ist Imkerei nicht Massentierhaltung?

Wenn man sich mit dem Gedanken trägt, selber Bienenvölker ein Zuhause zu geben, dann kann dieser Vortrag etwas Orientierung geben, was die eigene Motivation betrifft, und ob diese Motivation den Bienen gerecht wird.

Der Vortrag findet statt: Am 16. Juni 2019, 16 Uhr am Bürgerhaus Glienicke Nordbahn.

2019.5 Mehr Schwarmstimmung

Wochenendzeit ist Kontrollzeit.
Es ist nur ein neues schwarmtriebiges Volk dazu gekommen, aber trotzdem muss man alle durchsehen, was nicht leichter wird, wo die Bienenmasse kontinuierlich zunimmt, und die Kisten mit Krabbelfliegetieren voll sind.

Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Völker etwas stagnieren. Das wäre damit erklärbar, dass die sehr wohl merken, dass nichts von außen reinkommt.
Tatsächlich stagnieren die Gewichtszunahmen, und die meisten Völker haben kaum nennenswerten Eintrag in den Honigräumen.
Es gibt allerdings Ausnahmen: Die stärksten Völker haben tatsächlich bisher einen Honigraum vollgetragen – nur sind das eben nicht so viele.
Die anderen Völker waren gerade dabei, ihre Honigräume zu füllen, als das durchwachsene Wetter dazwischen kam.

Allerdings: Es ist Mai. Es ist normal, dass es im Mai auch mal kälter werden kann – Stichwort: Die Eisheiligen.

Stockwaagenvölker

Königinnen zeichnen

Ich habe noch ein paar Königinnen aus 2018 und sogar aus 2017, die nicht gezeichnet sind, bzw. waren.
Ich hatte immer Probleme damit, mich zu überwinden, die Königinnen abzufangen und zu zeichnen. Das Anpacken am Flügel habe ich immer als schwierig empfunden.
Wenn man nicht drüber nachdenkt und es einfach macht, ist es gar nicht so schwer.
Ich parke die Königin dann in einem Zeichenrohr und markiere sie dann.
Ich bin etwas überrascht, wie leicht mir das plötzlich von der Hand geht.

Warum zeichne ich überhaupt?
Ich bin ein schlechter Königinnenfinder. Aber ich finde es gut, wenn ich sie bei einer Durchsicht mal sehe. Und so eine Zeichnung auf dem Rückenpanzer erleichtert das alles ganz enorm.
Mittlerweile nehme ich die Königin auch auf und versetze sie ein bis zwei Waben, wenn ich Waben zur Kontrolle abschütteln möchte, um Schwarmzellen zu finden und zu brechen.

Zwischenbodenableger

Eines meiner Lieblingsvölker ist in Schwarmstimmung. Die zweite Woche hintereinander haben die schönste Schwarmzellen angelegt.
Als eine Strategie zur Auflösung der Schwarmstimmung habe ich jetzt auf einen Zwischenbodenableger zurückgegriffen. Dabei wird der Honigraum nach unten auf das Bodenbrett gestellt und darüber auf einem zusätzlichen Bodenbrett der Brutraum samt Königin gesetzt.

Der obere Brutraum verliert alle Flugbienen, die durch das untere Flugloch in den jetzt weisellosen Honigraum zurückkehren – in welchem sich ein bis zwei Waben mit jüngster Brut befinden.
Im Brutraum oben erlischt der Schwarmtrieb, weil alle Flugbienen abhanden kommen, unten ist kein Schwarmtrieb mehr vorhanden, weil es keine Königin mehr gibt und erst eine “gebaut” werden muss.

Ich habe diese Methode selbst noch nie ausprobiert, allerdings gehört dieses Vorgehen zu den Standardmethoden der Schwarmverhinderung, insofern musste ich das mal testen.

Oben der Brutraum, gefolgt von einem Zwischenboden (hell mit Flugloch), darunter die beiden Honigräume und der reguläre Boden

Dinge, die nicht funktionieren

Meine Panzertapestockkarte funktioniert nicht.
Hätte ich mir auch denken können, aber das Panzertape löst sich (WHAT?!) und die Schrift bleicht aus.
Trotzdem mag ich das Prinzip, nicht Papierstockkarten zu verwenden, sondern alles beisammen zu haben, Volk und Informationen zum Volk.
Ich gehe jetzt dazu über, die Abdeckfolie, die ja unter dem Blechdeckel steckt, vollzuschreiben.

Viel Arbeit voraus

Ende der Woche muss ich die ersten Ableger überprüfen, ob es dort begattete Königinnen gibt, die gezeichnet werden wollen.
Außerdem muss dann jetzt eine erste Varroabehandlung erfolgen, weil es jetzt keine verdeckelte Brut mehr gibt und alle Milben exponiert sind.

Ich habe am Wochenende mal die Auswaschprobe getestet und dazu zwei Proben mit rund 180 Bienen entnommen.
Das ich die Bienen in den Probebechern ersticken lassen muss, passt mir noch nicht ganz, und ich werde wohl den Gefrierschrank in Betrieb nehmen, um die Bienen durch Kälte ins Jenseits zu befördern, was aus tierethischen Gesichtspunkten vorzuziehen ist.

Insgesamt ist die Methode aber leicht zu rechtfertigen: Die ist zuverlässig hinsichtlich des Analyseergebnisses, sie ist schnell und zeitsparend in eine Durchsicht einzubauen und liefert damit eine qualifizierte Aussage über den Zustand eines Volkes hinsichtlich seiner Varroabelastung.
Das ist Grundlage für jedes weitere verantwortungsvolle Handeln diesbezüglich.
Ich habe nur zwei Proben entnommen, aber eine Probe war mit 3,3% phoretischem Milbenbefall über dem Grenzwert.
Hier muss ich jetzt kurzfristig handeln.

Außerdem zeigt mir dieses Ergebnis, dass ich alle Völker durchtesten sollte.
Dies wird dann in der kommenden Durchsicht erfolgen.

Außerdem:
Ich bekomme Ende Mai einen Sack voll unbegatteter Königinnen.
Für diese muss ich nächstes Wocheende Begattungseinheiten bilden.

Wird also eine hobbyintensive Woche.

Wenn das Wetter mal endlich besser würde, käme auch mal endlich etwas Honig rein…

Kurs “Durchführung der Leistungsprüfung von Königinnen”

Ich war am 30. April am Bieneninstitut in Hohen-Neuendorf und habe einen Kurs besucht, der das Wissen rund um die Leistungsprüfung von Königinnen vermittelt.

Zum einen stellt der Kurs eine Ermutigung zur gezielten Vermehrung, wenn nicht sogar zur Zucht dar. Und wenn mir etwas sofort in den Sinn kommt, dann die Aussage des Kursleiters Fred Zautke: “Seine eigene Linie zu kreieren ist auch etwas Schönes”.

Zum Anderen gibt er konkrete Handlungsempfehlungen für die Bewertung der vorhandenen Weiseln.

Königinnen werden dabei regelmäßig in den Kategorien Honigertrag, Sanftmut, Wabenstetigkeit und Krankheitsresistenzen bewertet. Die Bewertung erfolgt in einem Raster zwischen der Zahl 1 (“schlecht”) und 4 (“top”), abgestuft in 0,1er Schritten.

Es gibt objektive Bewertungskriterien, wie beispielsweise den Honigertag auf 100 Gramm genau, oder die Schwarmträgheit, gemessen anhand der Anzahl der gefundenen Schwarmzellen, als auch subjektive Kriterien, wie die bereits genannte Sanftmut.

Gerade die subjektiven Kriterien sind jene, bei welchen das Zahlenraster zum Einsatz kommt. Und genau hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Völker nie gleich gut bewerten!

Man hat vier Völker. Und alle Völker sind super sanftmütig. Und man möchte allen eine 4.0 geben, so sanftmütig sind die!

Falsch!

Richtig ist es, dann genauer hinzuschauen, und sich zusätzliche Kriterien für eine genauere Bewertung zu suchen.
Wenn alle Völker gleich bewertet werden, ist die Bewertung ansich wertlos, weil es kein Auswahlkriterium mehr gibt. Stattdessen muss man jetzt den Bewertungsmaßstab enger fassen.
Bei der Sanftmut könnte das so aussehen: Keinerlei Bienen fliegen auf, alle ziehen sich in die Wabengassen zurück, auch nach 10 Minuten offener Beute tritt keinerlei Unruhe ein. Das ist eine glatte 4.0
Wenn aber nach 10 Minuten 2 Bienen auffliegen, und mal grob in Richtung Imker fliegen, aber ansonsten alles exakt identisch zur 4.0 ist, dann reichen diese zwei Bienen schon für eine Abwertung auf 3,5. Wenn jetzt eine Biene davon auf dem Imker landet, ist es nur noch eine 3.0.

Das ist nur ein Beispiel für die Abstufung der Völker, nicht für die eigentliche Bewertung! So mag ein Imker einer Weisel eine 4.0 geben, wenn er nur einmal pro Öffnung gestochen wird, eine 3,5 für zwei Stiche und so weiter, aber es kommt eben darauf an, dass man scharf differenziert.

Das war jetzt auch eine der Schlüsselerkenntnisse für mich, die ich aus diesem Kurz mitgenommen habe.

Völker öfters bewerten

Man muss seine Völker öfters bewerten, um am Ende Durchschnittswerte zu erhalten. 7 Mal sollten es schon sein.

Wenn man Züchter ist, kann man seine Ergebnisse auch in BeeBreed.eu eintragen und dann sich beispielsweise Belegstellen anzeigen lassen, welche geeignet wäre, das eigene Material für bestimmte Eigenschaften voran zu bringen.

Auch die AGT Toleranzzucht arbeitet so. Dort gibt es aber auch regelrechtes Handbuch, welches hier umfangreich Auskunft gibt.

Insgesamt war das ein interessanter und lehrreicher Kurs. Und er motiviert auch zur eigenen, gezielten Vermehrung.

Aber im Moment habe ich das zeitlich alles noch nicht ausreichend im Griff – wie gesagt: Dieses Jahr lehrt mich Demut.

2019.3 – Geschwärmt?!

Sieht so aus, als wäre mir ein Volk geschwärmt, vermutlich gestern oder heute Vormittag. Gefunden habe ich sie aber nicht mehr.

Wir waren die letzten drei Tage verreist, und ich bin schon mit einem mulmigen Gefühlt heute nach Hause gefahren. Also bin ich sofort zu den Bienen weiter. Beim Blick in die Beute verstärkte sich die Vorahnung zu so etwas wie Gewissheit: Verdammt leer in der Bude, da fehlt doch mehr als die halbe Mannschaft.

Schwarmverhinderung kann ich eigentlich ganz gut. Aber hier habe ich es verbockt, denn es waren ein paar schön verdeckelte Schwarmzellen zu finden, plus noch eine Reihe weiterer angeblasener Zellen mit Maden.

Ich habe diese Zellen stehen lassen und in einen Dreierboden-Ablegerkasten aufgeteilt, versehen mit Futterwabe und Mittelwand, und sie dann auf einen anderen Stand gekarrt.

Warum es so wichtig ist, sich mit seinem Material wohl zu fühlen!

Ich habe das Volk letzte Woche nicht wirklich gründlich durchgesehen, obwohl es eines der stärksten am Stand war. Aber es war auch eines der Launischsten. Und es steckte in einer Segeberger Beute.

Ich mag die Segeberger nicht. Alles ist eine Spur zu eng, ich muss zu sehr an den Rähmchen rumrütteln, um sie zu lösen, die Bienen werden dann noch unruhiger – kurz gesagt: Die Segeberger empfinde ich immer als Graus, wenn es um Durchsichten geht (wobei man ihr zugute halten muss: Völker wintern wirklich sehr stark aus und sind früh auf Betriebstemperatur!).
Natürlich ist das hoch subjektiv! Aber es geht mir ja auch im die Meta-Ebene:

Ich habe ein anderes, ähnlich starkes und unruhiges Volk, allerdings in einer Holzkiste.
Hier kann ich auf Metallschienen die Rähmchen bequem schieben, Platz schaffen und selbst festgekittete Rähmchen lassen sich mit geringem Kraftaufwand lockern.
Alles ist in der Kiste etwas weiter, entspannter, luftiger (subjektiv empfunden).

Ergo bearbeite ich das Volk in seiner Holzkiste viel entspannter und ruhiger, und daher auch gründlicher.

Bei der Segeberger Beute habe ich letzte Woche zwei Spielnäpfchen gefunden.
Die Schwarmzellen, die zu dieser Zeit schon angelegt worden sein müssen, habe ich deshalb nicht gesehen, weil die an einer Stelle im Brutnest steckten, welche weiter drinne, verkittet und verkleistert war, sodass ich wenig Motivation verspürte, diese Rähmchen da herauszulösen, was nur mit Aufwand und Gerüttel möglich gewesen wäre. Also dachte ich, ganz naiv, wie ich manchmal bin: Wird schon bis nächste Woche gut gehen!
Denn dann wollte ich die ganze Bagage in eine Holzkiste umloggieren, und dann würde ich da auch gründlicher reinschauen. Wie hoch wäre denn bitte die Wahrscheinlichkeit, dass die mir genau in dieser einen Woche abhauen?

Tja.

Kurzum: Es ist von enormer Wichtigkeit, sich mit seinem Material wohl und sicher zu fühlen. Die Imkerei ist schon genug von Unsicherheiten und Selbstverunsicherung geprägt. Da sollte man sich nicht mit Werkzeugen (und eine Beute ist ein Werkzeug) belasten, bei welchem man sich nicht wohl fühlt.

Der Schwarm jedenfalls ist verloren. Vielleicht finden sie eine Behausung, aber selbst wenn, wird sie die Varroa diesen oder spätestens nächsten Winter dahin raffen.

Es ist auch aus tierseuchenhygienischen Aspekten Mist, wenn man einen Schwarmabgang zu verzeichnen hat.

Dieses Jahr habe ich schon mehr Pleiten verursacht, als das ganze letzte Jahr zusammen. Da ist mir nix eingegangen und nix geschwärmt.

Das lehrt mich alles vor allem auch Demut.
Vielleicht habe ich meine Pläne auch zu hoch gesteckt und bin zu schnell gewachsen.

Pollen Substitute im Frühjar?

In Kanada scheint das im Frühjahr ein Thema zu sein: Man legt auf die Völker “Pollen-Patties”, um deren Brutentwickliung zu unterstützen.
Die Idee ist, dass man Eiweiss zur Verfügung stellt, wenn von draußen noch nichts reinkommt (kein Bienenflug möglich ist, bzw. die Bienen noch keinen Pollen finden), um so das Brutgeschäft anzuheizen, bzw. zu unterstützen.

Ob das funktioniert?
Und wie ich versucht habe, das nachzuahmen…

„Pollen Substitute im Frühjar?“ weiterlesen

Vorläufiges Fazit zum frühen Anpassen des Brutraums

Das Thema wird ja aktuell im Netz immer wieder diskutiert: Wie verhält es sich mit dem im Februar angepassten Brutraum, wie machen sich die Völker seitdem?
Meine Erfahrungen sind sicherlich nicht repräsentativ und Ergebnisse sind abhängig von der regionalen Wettersituation, dem Mikroklima und vor allem der Genetik.
Aber so siehts aus:

„Vorläufiges Fazit zum frühen Anpassen des Brutraums“ weiterlesen

Imkerforumstreffen 2019

“Wie spricht man deinen Nickname aus? Ral-Null-Errr?”
Wenn ich das wüsste!
“Sag’ einfach Ralf – ist vielleicht am einfachsten…”

Zweieinhalb Tage in Hessen, in Kleinlüder, unter lauter Imkern, mit Essen bis zum Umfallen, ohne Telefonempfang, dafür aber mit wackeligem WLAN, tollen Vorträgen, kleinen Blumen-Samen, feuchten Bierduschen, vielen neuen Bekanntschaften und wenig Schlaf.
Ein Wochenende wie eine Klassenfahrt, nur ohne Lehrkörper… obwohl…

„Imkerforumstreffen 2019“ weiterlesen

Vermehrung nach Jos Guth

Ich verlinke hier mal auf ein PDF, welches beschreibt, wie man aus wenigen Völkern in einem Sommer sehr viele Völker machen kann, und die eigentliche Limitierung lediglich in dem Vorhandensein von ausreichend Hardware (sprich: Beuten) besteht.

Was an dieser Stelle auch herausgestellt werden sollte: Das ganze funktioniert nur mit einer entsprechenden Königinnenvermehrung.

Deswegen ist diese ganze Nummer auch nicht trivial, weil sie viel handwerkliches Können, gutes Genmaterial am Stand und Koordination verlangt.

Kontakt zu den Nord-Berliner Immenfreunden – für interessierte Neuimker

Der Andreas, seines Zeichens einer der Kursleiter des anstehenden Einsteigerkurses der Nord-Berliner Immenfreunde, hat mir eine Mailadresse zukommen lassen, die gerne genutzt werden darf, um sich dort anzumelden: NordberlinerImmenfreunde@web.de

Im Anbetracht, dass Imkerkurse Mangelware sind, eine fundierte Ausbildung aber Voraussetzung für Spaß und Erfolg in der Imkerei ist, sollten Interessierte nicht zu lange zögern 🙂

Besuch bei den Nord-Berliner Immenfreunden

Nadja hatte mich schon vor einer ganzen Weile per E-Mail kontaktiert. Irgendwie war sie über das Imkerforum auf mich aufmerksam geworden, bzw. auf meinen Wohnort. Und nachdem wir uns sehr nett auf elektronischem Wege darüber ausgetauscht hatte, womit und wie jeder so imkert, hat sie mich zum Treffen der “Nord-Berliner Immenfreunde” eingeladen – einem neuen, zwanglosen Zusammenschluss von Imkern aus Nord-Berlin und Umgebung, der sich regelmäßig treffen und über Bienen reden möchte.

Nachdem ich das erste Treffen aus Zeitgründen versäumt hatte, gab Nadja nicht auf und lud mich auch für die nachfolgende Veranstaltung ein. Jetzt passte alles und so trafen man sich gestern in einem jugoslawischen Restaurant in Wittenau zum netten Erfahrungsaustausch.

Was für mich herausstach, im Vergleich zu meinen Vereinstreffen: Die Runde ist mit 12 – 15 Anwesenden so übersichtlich, dass man tatsächlich die Gelegenheit hat, sich fachlich auszutauschen und in ein Gespräch zu kommen. Bei Vereinstreffen ist es ja oftmals so, dass viel Zeit für administrative Fragen des Vereins drauf geht, und die Runden so groß sind, dass ein imkerliches Fachsimpeln so gar nicht mehr möglich ist. Also beschränkt man sich i.d.R. auf einen Vortrag mit anschließender Fragerunde.
Was mir gestern auch gut gefallen hat: Alle Ansichten und Meinungen wurden wohlwollend zur Kenntnis genommen. Unter Imkern werden ja oft verbitterte Debatten darüber geführt, wie man ein Problem denn nun “richtig (!)” löst, und oftmals fällt es Teilnehmern an solchen Diskussionen schwer, andere Lösungswege als den eigenen zu akzeptieren. So war es gestern aber nicht – jeder war für die Meinungen der anderen aufgeschlossen, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Was ich auch sehr positiv finde: Man wird einen Kurs für Neuimker anbieten.
Die Termine stehen bereits, die Dozenten und die Stände für die praktischen Arbeiten sind alle organisiert. So etwas ist bei mir im Verein derzeit undenkbar. Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, dass den Machern hinter den Nord-Berliner Immenfreunden wirklich daran gelegen ist, die Imker-Community voranzubringen, und man mit einer entsprechend hohen Motivation da herangeht.

Ein nicht unerheblicher Teil des gestrigen Abends ging allerdings auch hier für Administratives drauf: Es galt einen Namen zu finden und Fragen nach einer gemeinsamen Kasse (und einem entsprechenden Beitrag) zu klären. Am Ende stand zumindest nach Abstimmung der Name fest: “Nord-Berliner Immenfreunde”.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da ein neuer Imkerverein im Werden ist.

Meine eigenen Hoffnungen, weswegen ich dort gestern hingegangen bin, sehen wie folgt aus: Ich suche immer noch eine Gemeinschaft von Imkern, mit denen man sich intensiv fachlich austauschen kann, und mit denen man dann auch gemeinsam praktisch Zusammenarbeiten kann.
Mein Beispiel dafür: Wenn sich 5 Imker zusammenschließen, und eine Zuchtgruppe gründen, ihr Material sichten und dann gezielt selektieren und nachziehen, prüfen und erneut selektieren, dann könnte man vielleicht einen lokalen Ökotypus herausarbeiten, der in Nord-Berlin und Umgebung gut funktioniert.
Für so ein Projekt suche ich noch Anschluss, und vielleicht kann das ja hier gelingen – man wird sehen.

Falls ein stiller Mitleser Interesse hat, zu diesem Zusammentreffen dazu zustoßen, so möge man mich bitte über die Kontaktdaten im Impressum kontaktieren.