2024.3 – Schnee!

Im Ski Urlaub, in dem ich kein Ski fahre, habe ich mir die Zeit genommen, zwei wesentliche Dinge zu erledigen, die ich eine Weile vor mich her geschoben habe.

Das Erste ist der Artikel, den ich längst über unseren Besuch in Buckfast Abbey geschrieben haben wollte. Die zweite Sache ist die Saisonplanung 2024.

Ersteres ist fertig, zumindest so weit, dass ich mir von Clare ein OK dafür abholen konnte. Jetzt habe ich den Artikel ans DBJ geschickt – mal sehen, ob man dort Lust drauf hat.

Die Saisonplanung konnte ich nicht ganz abschließen, weil ein paar Details fehlen, wie die Termine für die Belegstellen.

Weil ich immer noch Bock drauf hatte, habe ich daraus ein Video gemacht. Wenn ihr Lust habt, hier gehts lang:

2023.3 – Kalt!

Was zur Hölle ist da los? Es wird und wird nicht warm!

Die Bienen stehen in den Startlöchern, die meisten Völker sind trachtreif aber das Wetter spielt uns einen Streich und so hocken alle in ihren Kisten und ich muss regelmäßig Futter oben rein werfen. So habe ich mir das nicht vorgestellt!

Davon abgesehen, haben sich die Völker größtenteils seit dem letzten Statusupdate sehr schnell sehr erfreulich nach oben entwickelt. Natürlich gibt es Ausreißer nach oben und unten, aber die Richtung stimmt.

Mittlerweile habe ich auch erste Schritte für die Vermehrung von Königinnen unternommen – der ersten Anbrüter ist vorbereitet, nächste Woche fahre ich zum ersten Kollegen, Zuchtstoff holen. Je nachdem, wie diese erste Serie läuft, werden ein paar Jungfern davon zur Übung in der instrumentellen Besamung herhalten müssen.
Zu Hause, an unserem Kühlschrank, hängt jetzt eine lange Tabelle mit konkreten Terminen, welche das Zuchtgeschehen der kommenden Monate bestimmen. Es sind ein paar Serien geplant, wobei der Plan in etwa so aussieht:

  • Von der B4(RR)22 umlarven,
  • 10 Töchter davon instrumentell gegen 3 unterschiedliche Drohnensippen besamen lassen,
  • Von diesen 3 Anpaarungen, die dabei entstehen, jeweils von der besten noch später im Jahr umlarven und diese Töchter dann standbegatten lassen.
  • Diese Töchter dann in der Überwinterung und im Frühjahr testen.

Das Ziel sind 1 bis 3 Linien, die dann bestenfalls in den kommenden Jahren nebeneinander geführt und verpaart werden sollen, unter Zuführung von Genetik von außen. Damit das überhaupt funktionieren kann, muss ich das mit der instrumentellen Besamung zumindest so weit lernen und üben, dass ich in der Lage bin, eine hinreichende Zahl an Königinnen erfolgreich manuell zu begatten.
Dabei habe ich mich wesentlich von Matthias Engel und seinen Ausführungen in seinem Buch inspirieren lassen.

Die B4 haben ich als Grundlage ausgewählt, weil ich von der schon Königinnen habe, die allesamt homogen gut aussehen, friedlich sind, die Volksentwicklung stimmt und auch aus unserem VSH Programm kommt. Ich denke mal, dass man damit gut starten kann. Alles andere steht und fällt dann mit ambitionierter Selektion und Verpaarung.

Ob meine ganzen ambitionierten Pläne auch aufgehen werden, steht auf einem gänzlich anderen Blatt (und zu oft bin ich auch schon gescheitert) – aber der Versuch soll es dieses Jahr mal wert sein.

Das bedingt jedenfalls auch weitere Vorbereitungen. Aktuell habe ich einige Völker dazu abgestellt, mir Mini Plus Rähmchen auszubauen, andere sind hauptsächlich dafür verplant, Brutwaben für Anbrüter zu spenden. Dass es dabei so kalt ist, hilft nicht gerade, zumal es eigentlich hätte so schön werden können: Es hat viel geregnet, der Boden ist feucht, die Pflanzen in den Startlöchern – nur der Wetterbericht spielt nicht mit.

Egal. Der Fokus stand dieses Jahr eh nicht so sehr auf Honig. Aber Nektar würde sehr dabei helfen, Mittelwände ausbauen zu lassen oder Anbrüter zum Zellen ziehen zu bewegen.

Hatte ich schon irgendwo darüber geschrieben, dass ich dieses Jahr die TBE vorziehen will?
Wenn nicht, das folgt dann noch später.

Das soll es erst einmal gewesen sein…

2023.2 – So lala Start

Letzte Woche ließ es das Wetter zu, Schiede zu setzen. Also habe ich mich ran gemacht und wollte alle Kisten kurz ansehen und dann schieden.
Allerdings meldete sich nach etwa der Hälfte der Völker mein Kreislauf, und als ich 2/3 durch hatte, musste ich aufhören, weil mein Körper nicht mehr wollte.
Keine Ahnung, ob das an mangelnder Übung und Fitness liegt, oder eine Nachwirkung meiner Coronainfektion vom letzten Herbst ist, aber ich war dann einfach durch.

Gestern dann habe ich das letzte Drittel versorgt, und ein paar Dinge sind mir aufgefallen, die ich einfachmal aufzählen werden:

  • Die Völker sind in sehr gemischtem Zustand. Ein Drittel sieht gut aus, ein weiteres Drittel ist so lala und der Rest ist eher schwach, im schlimmsten Fall drohnebrütig und für die Saison von wenig Nutzen.
  • Honigräume zur Einfütterung auf die Völker zu setzen und im Herbst nicht unterzusetzen, war eine dumme Idee.
    Der Grundgedanke, mehr Platz für Futter zu haben, ist ehrenwert, gerade bei 10er Dadant mit starken Völkern. Auch die Entscheidung, die HR, die ja mit Futter angetragen waren, im Oktober doch nicht drunter zu setzen, war aufgrund der Wettersituation (lange sehr warm) und der damit einhergehenden Räubereigefahr, begründet. Aber jetzt habe ich gelernt, dass Ableger, die so für den Winter vorbereitet wurden, mittlerweile alle in diesen HR rein gebrütet und die Wirtschaftsvölker alles Futter daraus verbraucht haben. Es stellt sich im MOment überraschenderweise sogar so dar, dass die WV ohne HR mehr Futter übrig haben, als die WV mit HR. Das verstehe, wer will.
  • Es gibt mitunter massive Unterschiede zwischen den Linien. Ich habe etwas drei Unterschiedliche Buckfast Linien von Züchterkollegen. Diese Linien sind in sich homogen, was den Zustand, das Verhalten, das Aussehen betrifft. Aber sie sind eben auch sehr unterschiedlich, was die Volkstärken aktuell betrifft, oder die Sanftmut. Es zeichnet sich in etwa ab, von welcher Linie ich selbst umlarven werde.
  • Ich musste fast alle nachfüttern. Kisten, die sich eigentlich schwer anfühlten, hatten kaum noch Futter drin, andere, die relativ leicht schienen, hatten noch ein paar Reserven.
  • Meine Verluste liegen jetzt so bei ca. 15%.

Apropos Futter: Meine Bemühungen, einer Futterbestellung aufzugeben, erweist sich als mühsam, weil die Preise so unglaublich hoch sind. Ich hoffe, da kommt noch etwas Bewegung in den Markt.

Bei meinen Vorbereitungen bin ich ansonsten ganz gut unterwegs: Es müssen noch Mittelwände eingelötet werden, insbesondere bei den Miniplus Einheiten, die Futterkranzproben müssen ans Vet-Amt und der Anhänger braucht TÜV.
Aber das werde ich jetzt noch so nebenbei versuchen zu erledigen. Wichtig ist auch die Zuchtplanung: Zu welchen Belegstellen, wie sind die Termine, wann muss ich umlarven, wann ist Termin für die manuellen Besamungen, etc. pipapo.

Aktuell noch finde ich die Idee gut, zwei Linien aufzumachen: Jeweils von einer Zuchtmutter umlarven, dann mit diesen Töchtern zur einer Belegstelle und einmal dann umlarven für die künstliche Besamung. Jeweils nur mit 5 Kisten auf eine Belegstelle oder zur Besamung und dann im Anschluss von einer dieser Weiseln gleich F1 ziehen und als Wirtschaftsköniginnen einsetzen, um die Erbfestigkeit zu prüfen. Da ich selber dieses Jahr noch einen Kurs für die manuelle Besamung mache, komme ich ja vielleicht in die Verlegenheit, auch noch her ein, zwei Königinnen kontrolliert anzupaaren. Das sollte also hinreichend Material zur Selektion bieten, aber am Ende auch nicht zu viel.

So viel zur aktuellen Zuchtplanung. Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit Königinnen zu viel haben und abgeben. Mal schauen.

Jedenfalls werde ich jetzt erst wieder in zwei, drei Wochen einen Blick in die Völker werfen.
Mit zunehmender Anzahl an Bienenjahren und Völkern lässt der Drang nach, in Kisten zu glotzen. Es fällt deutlich weniger schwer, sich auf die Hände zu setzen und nichts an den Bienen zu machen.

In diesem Sinne, bis zum nächstenMal!

2022.5 – Das Karussell

In meiner Kindheit gab es auf Spielplätzen noch diese kleinen Karusselle, die aus massiven Eisenstangen zusammengeschweißt waren, äußerst unbequem zum Sitzen, bei denen ein oder zwei Kinder darin sitzen konnten, während ein weiteres Kind (oder gerne auch die Eltern) von außen Anschwung gaben.

Wenn man einmal im Karussell saß, war man der Gnade des Anschwung gebenden Kindes ausgeliefert, wie schnell und schmerzhaft die Fahrt werden würde. Denn die Fliehkräfte waren aufgrund des kleinen Radius’ enorm, vom Schwindelgefühl einmal ganz abgesehen.
Allzu schnell hatte man das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, allzu schnell begann man sich unwohl zu fühlen.

Die Saison in einer Imkerei ist dem sehr ähnlich: Kaum hat man Platz genommen, und will die Fahrt genießen (im übertragenen Sinne, versteht sich), schon nimmt alles so schnell Fahrt auf, dass die Fliehkräfte alles in Stücke zu reißen drohen. Dabei sind es die Bienen und die Trachten, die außerhalb stehen und Anschwung geben, während man im Karussell sitzend versucht, nicht zu kotzen.

Wandern

Ich habe jetzt eigentlich alle Figuren ein erstes Mal gezogen, will sagen: Die Bienen sind jetzt unterwegs.
Ich habe diesmal mehr Standplätze als letztes Jahr und habe dabei viel kleinteiliger aufgestellt. Meine Erfahrungen deuten darauf hin, das weniger manchmal mehr ist: Ich hatte in der Vergangenheit einen Lindenstandort, da konnte ich zwar maximal 5 Völker hinstellen, aber diese Völker haben Honig wie irre angeschleppt, während an einem sehr ähnlichen Standort mit 10-15 Völkern der Ertrag pro Volk deutlich schlechter ausfiel.

Aktuell habe ich an einem Stand mit nur 2 Völkern bereits den 4. Honigraum aufsetzen müssen, weil diese beiden Kisten rappelvoll sind. Da lohnt sich dann auch das Anfahren des Standortes, wenngleich da nicht viele Völker stehen.

Ich sehe die kleinteilige Verteilung auch als Risikomanagement. Wenn ein Standort wegen Krankheit, Vandalismus, Diebstahl oder Wetter ausfällt, bleiben noch Alternativen. Aber das erzeugt natürlich auch alles mehr Aufwand und Fahrerei.

Honigräume

Letztes Jahr habe ich bei weitem nicht alle Honigräume gebraucht. Irgendwie lief da die Saison nicht gut.
Ich will mich nicht zu früh freuen, aber dieses Jahr gehen die HR deutlich schneller aus dem Lager auf die Völker, und zwar erst dann, wenn ich denke, dass es wirklich nötig ist. Wenn es so weitergehen würde wie bisher, dann gehen mir eher früher als später die Kisten aus. Das Karussell dreht sich halt.

Ich habe im Imkerforum eine Diskussion verfolgt, in der es um das Geben des 1. Honigraumes ging.

Für mich gibt es da im Großen und Ganzen nur ein Kriterium: Wenn ich die Kiste im Frühjahr aufmache und denke “Oh! Viele Bienen!”, dann wirds Zeit für den ersten HR. Wenn dann die Brutwaben des angepassten Brutraumes auch noch dicht bebrütet sind, dann sollte der HR wirklich rauf, denn da wird ja bald etliches an Bienenmasse schlüpfen und Platz brauchen.

Der nächste HR, und alle weiteren, folgen dann mehr oder weniger klassisch: Wenn man beim Runternehmen merkt, dass da was drin ist und er auch reichlich von Bienen belaufen wird, dann kommt der Nächste rauf. Das Problem ist meistens, dass die Bienen einen überraschen und viel schneller HR 1 vollgetragen haben, als man es ursprünglich antizipiert hatte.

Mini Plus auflösen

Ich habe jetzt alle Mini Plus auf Dadant geschlagen. Ein Volk ist noch übrig, welches Brutwaben gesammelt hat und vermutlich in 1-2 Wochen explodiert, aber sonst sind alle aufs Standmaß gesetzt. Es gibt noch weitere Miniplus Türme, die aktuell nachschaffen.
Ich werde diese wohl doch noch dazu benutzen, Königinnen begatten zu lassen, bevor sie endgültig leer gemacht werden.

Ich finde M+ gut, aber da ich nicht auf eine Belegstelle fahren möchte, macht es eben doch auch viel Arbeit, ein zweites Rähmchenmaß zu führen. Es fühlt sich gut an, hier zu verschlanken und zu vereinfachen.

Überlebensvölker

Ich bin mit 4 Völkern aus unserem VSH Zuchtprogramm in den Winter gegangen, 3 davon haben unbehandelt überlebt. Alle 4 Königinnen waren künstlich besamt worden, von den 3en, die noch da sind, scheint einer gerade der Saft auszugehen – sie zeigt zu viel Drohnenbrut. Die verbleibenden zwei sehen aber sehr gut aus: Gesund, ruhig, stark, schönes Brutnest. Die Frage ist, ob und wie man damit weiter macht. Für eigene Prüfserien fehlen mir Zeit und Völker, aber auf jeden Fall kann ich Daten zurück liefern, damit der Züchter das in seine Selektion mit einbeziehen kann. Aber man muss das Karussell im Blick behalten.

Königinnen ziehen

Ich habe zu Königinnen, die ich letztes Jahr rausgegeben habe, positive Rückmeldungen bekommen. Die Zuchtmütter sind auch beide noch da und sehen ok aus. Der Winter hat aber auch noch andere interessante Kandidatinnen hervorgebracht.
Auch hätte ich die Möglichkeit, Jungfern zu ziehen und dann über den Verband künstlich besamen zu lassen. Das wäre aus züchterischer Sicht eine sehr gute, zuverlässige Methode einer gezielten Anpaarung. Aber das Karussell – man merkt sofort, wie einer zum Anschwung ausholt…

2022.4 – erste Honigräume

Das Wetter wird besser, der Frühling kommt jetzt mit Nachdruck und ich schalte langsam um von Werkstattmodus auf Bienenmodus (obwohl ich noch einiges auf der ToDo Liste der Werkstatt habe).

Die letztes Tage sind die ersten Honigräume auf die Völker gekommen, wobei noch nicht wirklich viel rein kommt.

Allerdings werde ich jetzt zwei Wochen nicht an die Völker kommen, die Wettervorhersage steht auf Warm und die Kirschen sind gestern aufgegangen. Allerdings haben nur die starken Völker einen HR erhalten, die anderen sollen noch zusammen gehalten und eng geführt werden, weil die Entwicklung von Brut und Bienenmasse nicht dem entsprechen, was ich von einem aufsetzbereiten Volk erwarte. Leider sind meine Doppelböden noch nicht fertig, sonst hätte ich Doppelvölker gebildet, um dieses Vorgehen endlich einmal auszuprobieren.

Honigräume gebe ich dann, wenn ich eine Kiste aufmache und denke “au weia, viele Bienen!”, und sich dieser Eindruck auch bestätigt, wenn ich durchblättere. Bei Völkern, wo ich innerlich aufstöhne, weil ich einfach mehr Bienen und mehr Brut erwartet hätte, lasse ich den HR noch weg. Es ist ja auch so, dass in meiner Region zu dieser Zeit nicht gerade Unmengen an Nektar eingetragen werden. Und da nur die starken Völker wirklich nennenswert etwas eintragen (können), werden die schwächeren Einheiten eng weiter geführt. Dabei orientiere ich mich insbesondere an den für mich schlüssigen Ausführungen von Ralf Kolbe.

Die Völker sehen – wie jedes Jahr – gemischt aus.
Was aber eindeutig erkennbar ist, ist dass das Frühjahr bei der Brut von Auf und Abs geprägt war: Es wurde viel Brut angelegt, dann wurde wieder eine Pause eingelegt, dann wurde es wärmer, und es wurde wieder Gas gegeben, bevor der nächste Kälterückschlag die Legetätigkeit eingebremst hat.
Daher sind die angepassten Bruträume zwar alle gut bebrütet, allerdings aktuell entweder mit verdeckelter Brut oder Stiften und nur sehr wenig Maden. Dazwischen immer wieder viel Pollen und auch frischer Nektar. Ralf Kolbe würde das ganze einen “Schweinestall” nennen, allerdings gehe ich davon aus, wenn das Wetter stabil bleibt und die Nachtfröste aufhören, dass der Schweinestall dann einfach sauber weg gebrütet wird. Die Bienen besetzten jedenfalls den Brutbereich jeweils zweilagig, was mir anzeigt, dass Volumen der Brutfläche und Masse der Bienen zueinander passen. Jetzt braucht es vielleicht nur noch konstante Plusgrade.

Jedenfalls nimmt die Saison jetzt rasant an Fahrt auf.