2022.9 – Dies und das

Drei Wochen Urlaub, drei Wochen keine Bienen, und was soll ich sagen? War auch mal ganz schön!
Wir waren in Norwegen, genauer gesagt in Südnorwegen, und das war ausgesprochen entspannt, landschaftlich wirklich schön und ganz schön teuer. Aber der Erholungseffekt war groß, und so hatte ich nach dem Urlaub auch tatsächlich wieder Bock auf Bienen, und zu tun gab es ja einiges.

In Norwegen habe ich nur zwei Mal Beuten gesehen: Einmal an einem Feld, 5 Kisten, die sehr an Segeberger Beuten erinnerten, aber ein anderen Maß hatten, und deren Bewohnerinnen ausgesprochen böse waren. Und dann einmal mitten auf dem Grünstreifen eines Autobahnkreuzes bei Kristiansand: Hier hatte jemand eine Belegstelle eingerichtet. In der Mitte eine Reihe Drohnenvölker und drumherum zwei, drei Dutzend Begattungskästchen.
Apropos Belegstelle – die Bienendichte in Norwegen ist so dünn – man könnte vermutlich in jedem Tal eine eigene, sichere Belegstelle einrichten. Ich musste daran oft denken, wenn ich insgeheim darüber grübelte, ob und wie wir nach Norwegen auswandern könnten…

Aber ich wollte ein paar Beobachtungen teilen, die ich seit meiner Rückkehr gemacht habe. Nichts Besonderes, einfach nur Erfahrungsaustausch.

Stille Umweiselungen finden jetzt statt

Ich habe damit angefangen, Völker umzuweiseln. Dabei prüfe ich vor dem Zusetzen der neuen Königin, ob das Volk Nachschaffungszellen angelegt hat. Bei einem Volk war das dann nicht der Fall, obwohl die ich die gezeichnete Königin Tage zuvor entfernt hatte, und es war auch großflächig Brut in allen Stadien vorhanden, sowie eine junge, dicke, große Königin, sowie genau eine Weiselzelle, welche die Bienen noch nicht zurückgebaut hatten.

Ich habe diese Königin jetzt gelassen, weil Königinnen aus stillen Umweiselungen in der Regel ausgesprochen gute Leistungen zeigen können. Interessant ist aber auch, dass das Volk bis zu meinem Eingriff zwei Königinnen gleichzeitig akzeptiert haben.

Königin ohne Flügel

Eine Kuriosität, die ich mir gar nicht erklären kann, ist eine Königin ohne Flügel. Diese ist mir bei einer TBE untergekommen, und die Geschichte geht so:

Ich habe ein altes Mini PPlus Volk auf Dadant geschlagen, im Rahmen einer TBE. Dabei habe ich eine ungezeichnete Königin gefunden, ein dickes Tier, mit langem Hinterleib. Aber diese Königin hatte keine Flügel, auch keine Stummelflügel, gar nichts. Da aber Brut in allen Stadien vorhanden war, habe ich nichts gemacht, und die Kö mit in die Dadant Kiste gegeben.

Vier Tage später, zur Behandlung mit Oxalsäure, hatte das Volk schon wieder Eier, Futter war sauber abgenommen, alles in bester Ordnung. Aber dann habe ich zufällig eine gezeichnete Königin gefunden, mit Flügeln, nämlich jene, die ich Monate zuvor zugesetzt hatte.

Es sieht also auch hier so aus, als wenn das Volk zwei Königinnen duldet, von denen eine zwar so aussieht, als hätte sie einen entwickelten Hinterleib, jedoch keine Flügel (mehr).

Bienen geben einem doch immer wieder Rätsel auf.

Wenn kein Futter, dann keine Brut

Vor meinem Urlaub hatte ich die Völker noch einmal gut gefüttert. Dann war bei den meisten drei Wochen Ruhe, nur die Völker, die eine TBE hatten durchmachen müssen, sind zwischendurch gefüttert worden.

Etwa vier Wochen nach der letzten Fütterung zeigte sich dann ein wiederkehrendes Bild:
In vielen Völkern gab es sehr viele Jungbienen, verdeckelte Brut und Eier, jedoch wenig bis gar keine Maden. Es sah also so aus, als wenn mit meiner letzten Fütterung etwas mehr als ein Brutsatz aufgezogen wurde, was die Jungbienen und die verdeckelte Brut erklärte, dann aber die Brutpflege mangels Futterstrom eingestellt worden war (was die Eier erklärt – die Königin legt weiter, aber die Arbeiterinnen räumen dann wieder aus).
Nachdem ich nach meiner Rückkehr auch wieder die Fütterung aufgenommen habe, sind Tage später auch wieder vermehrt gut gepflegte Maden zu finden.

Pollenmangel ist hierbei nicht das Problem – alle Völker verfügen über reichlich Pollenvorräte, und auch die Maden, wenn sie denn gepflegt werden, schwimmen dick im Futtersaft. Es fehlte also offensichtlich der Futterstrom – nicht jedoch die Futtervorräte: Kein Volk war trocken gelaufen, alle hatten noch (verdeckeltes) Futter in den Waben, jedoch eben keinen Futterumtrieb mehr im Volk.

Meine Annahme ist daher, dass der Futterumtrieb (also das Umtragen des Futters im Stock, von Biene zu Biene) entscheidend dafür ist, ob und wieviel Brut zu dieser Jahreszeit gepflegt wird.

Es gab aber auch seltsame Ausnahmen: Wenige Völker, am gleichen Standort, hatten sich das Brutnest vollgekleistert, und ich weiss nicht so genau, womit eigentlich. Aber diese Kisten waren randvoll mit Futter. Hier habe ich jetzt teilweise Honigräume über Absperrgitter aufgesetzt, um ein Umtragen des Futters zu ermöglichen. Allerdings wurde davon wenig gebrauch gemacht, obwohl auch hier wieder Entspannung im Brutnest eingetreten ist (vermutlich durch den Verbrauch des Futters).

Honigräume mit einfüttern

Nachdem ich die letzten Frühjahre immer mit Futterteig hantieren musste, will ich dieses Jahr die Taktik ändern, und einen HR aufsetzen, dort mit einfüttern lassen, und dann den HR im Oktober untersetzen. Es soll einfach mehr Futter in die Völker, ich möchte bis Ende März nichts an den Bienen machen müssen, außer vielleicht Schiede setzen. Aber dazu kann es in einer 10er Dadant Kiste schon mal eng werden.

Nächstes Jahr mal weniger Völker

Ich werde die Saison nächstes Jahr deutlich kleiner angehen. Die letzten Jahre, mit ihrem ständigen Wachstum, waren auch ganz schön anstrengend, sodass ich manchmal auch einfach keinen Bock mehr auf Bienen hatte. Daher ist schon in der Saison der Gedanke aufgekommen, kommendes Jahr mal etwas die Richtung in der Imkerei zu ändern.
Daher werde ich im Frühjahr etliche Völker verkaufen (wenn denn alles heil über den Winter kommt), mit einem kleinen Rumpf weitermachen (also in etwa dem, was ich für die Teilnahme am DeBiMo benötige, plus etwas Reserve) und dann mich auf die Aufzucht von Königinnen konzentrieren, und mal etwas Neues ausprobieren: Die Ausbildung von Jungimkern.

Ausbildung, Imkerpate

Als ich mit der Imkerei anfing, bin ich in einen Imkerverein eingetreten, weil ich einen Imkerpaten finden wollte. Ich fand aber keinen. Niemand war bereit, Imkerpate zu sein.
Das war ausgesprochen frustrierend, aber so war ich praktisch gezwungen, mir woanders Hilfe zu organisieren (im Internet, wie man das eben heute so macht), woraus mein Imkernetzwerk entstanden ist, dass sich einmal Nord nach Süd, West nach Ost durch die ganze Republik zieht, und für das ich sehr dankbar bin.

Aber ich denke, dass ich mittlerweile so viel Wissen und Erfahrung gesammelt habe, dass ich in meinem Verein als Imkerpate etwas Nützliches zum Vereinsleben beitragen kann. Das will ich dann ab kommendes Jahr mal ausprobieren. Weniger eigene Bienen, mehr bei anderen Imkern unterstützend helfen und damit auch ganz viel unterschiedliche Völker zu Gesicht bekommen.

Ich spiele auch grob mit dem Gedanken, mich um eine Fortbildung als BSV zu bemühen. Nach meinen Erfahrungen rund um CBPV finde ich das eine interessante Herausforderung. Aber da bin ich mir noch nicht ganz im Klaren darüber, ob ich das wirklich durchziehen will.

Schauen wir mal.

Vortragsreihe: Ralph Büchler über VSH und Varroa (englisch)

Ralph Büchler hat letztes Jahr insgesamt 4 Vorträge im Rahmen der National Honey Show gehalten. Sie drehen sich um die Varroa, Behandlungsstrategien und VSH Zucht.

Sein English ist etwas aufregend, aber das macht es irgendwie auch charmant und gerade als nicht-Muttersprachler hört man sich da gut rein.

Teil 1 – Varroa Resistance Characters and Selection Protocols (Part 1 of 4)
Teil 2 – Environmental Adaptation of Honey Bees (Part 2 of 4)
Teil 3 – Sustainable Varroa Management (Part 3 of 4)
Teil 4 – Understanding Bee Colony Biology (Part 4 of 4)

Michael Palmer über eine “Nachhaltige Imkerei”

​Michael Palmer hat da zwei Vorträge am Start, in denen er lang und breit (leider auf Ausländisch) erklärt, wie er jahrelang im Frühjahr Königinnen und KS gekauft hat, um rechtzeitig seine Völker startklar zu haben, bis er Mitte der Neunziger mal bei einem Kollegen am Stand war, dessen Völker – ganz ohne KS – schon im Frühjahr am platzen waren.

Daraufhin hat er sein Konzept der “Sustainable Apiary” entwickelt, das wieder auf die alten Meister zurückgeht (natürlich auch Bruder Adam).
​Er sagt selber, er hat sich das nicht ausgedacht, er hat es einfach nur erfolgreich in seine Imkerei eingebaut.

Vieles von dem, was er propagiert, habe ich auch schon anderswo gelesen (bspw. im Imkerforum: “nimm schwache WV und mache daraus Ableger”), manches ist so nahe liegend, dass man sich fragt, warum man nicht selber drauf gekommen ist.

Der Michael Palmer ist unverdächtig, keine Ahnung zu haben. Der hat irgendetwas um 1000 Kisten, von denen er leben muss.
​Was der da unter “Nachhaltiger Imkerei” mit seinem Ablegerkonzept propagiert, muss im Kleinen auch für Kleinimker wie mich funktionieren. Und würden alle so arbeiten, dann wäre vermutlich das Geschäftsmodell der KS-Importeure kaputt. Und das wäre sehr schön.

Falls wer neugierig geworden ist und zwei Stunden Zeit für englischsprachige Vorträge hat, die wirklich interessant und mitunter auch lustig sind, dann bitte hier entlang:

und Teil 2:

Oh, es sind doch fast drei Stunden…​​

Vortrag: “Ich rette jetzt die Welt, ich werde Imker!”

Oder: ” Warum man mit Honigbienen die Welt nicht retten kann – und wann es trotzdem sinnvoll ist, Imker zu werden”

Man hat mich gebeten, anlässlich des Kulturbürgerfestes beim Bürgerhaus einen kleinen Vortrag über Bienen zu halten.
Nachdem ich letztes Jahr zu diesem Anlass schon über Bienen geredet habe, möchte ich dieses Jahr über Imker reden.

Warum werden Menschen Imker, und welche guten und schlechte Gründe gibt es, sich Bienen anzuschaffen? Rette ich die Welt, wenn ich Bienen halte, oder ist Imkerei nicht Massentierhaltung?

Wenn man sich mit dem Gedanken trägt, selber Bienenvölker ein Zuhause zu geben, dann kann dieser Vortrag etwas Orientierung geben, was die eigene Motivation betrifft, und ob diese Motivation den Bienen gerecht wird.

Der Vortrag findet statt: Am 16. Juni 2019, 16 Uhr am Bürgerhaus Glienicke Nordbahn.

Kurs “Durchführung der Leistungsprüfung von Königinnen”

Ich war am 30. April am Bieneninstitut in Hohen-Neuendorf und habe einen Kurs besucht, der das Wissen rund um die Leistungsprüfung von Königinnen vermittelt.

Zum einen stellt der Kurs eine Ermutigung zur gezielten Vermehrung, wenn nicht sogar zur Zucht dar. Und wenn mir etwas sofort in den Sinn kommt, dann die Aussage des Kursleiters Fred Zautke: “Seine eigene Linie zu kreieren ist auch etwas Schönes”.

Zum Anderen gibt er konkrete Handlungsempfehlungen für die Bewertung der vorhandenen Weiseln.

Königinnen werden dabei regelmäßig in den Kategorien Honigertrag, Sanftmut, Wabenstetigkeit und Krankheitsresistenzen bewertet. Die Bewertung erfolgt in einem Raster zwischen der Zahl 1 (“schlecht”) und 4 (“top”), abgestuft in 0,1er Schritten.

Es gibt objektive Bewertungskriterien, wie beispielsweise den Honigertag auf 100 Gramm genau, oder die Schwarmträgheit, gemessen anhand der Anzahl der gefundenen Schwarmzellen, als auch subjektive Kriterien, wie die bereits genannte Sanftmut.

Gerade die subjektiven Kriterien sind jene, bei welchen das Zahlenraster zum Einsatz kommt. Und genau hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Völker nie gleich gut bewerten!

Man hat vier Völker. Und alle Völker sind super sanftmütig. Und man möchte allen eine 4.0 geben, so sanftmütig sind die!

Falsch!

Richtig ist es, dann genauer hinzuschauen, und sich zusätzliche Kriterien für eine genauere Bewertung zu suchen.
Wenn alle Völker gleich bewertet werden, ist die Bewertung ansich wertlos, weil es kein Auswahlkriterium mehr gibt. Stattdessen muss man jetzt den Bewertungsmaßstab enger fassen.
Bei der Sanftmut könnte das so aussehen: Keinerlei Bienen fliegen auf, alle ziehen sich in die Wabengassen zurück, auch nach 10 Minuten offener Beute tritt keinerlei Unruhe ein. Das ist eine glatte 4.0
Wenn aber nach 10 Minuten 2 Bienen auffliegen, und mal grob in Richtung Imker fliegen, aber ansonsten alles exakt identisch zur 4.0 ist, dann reichen diese zwei Bienen schon für eine Abwertung auf 3,5. Wenn jetzt eine Biene davon auf dem Imker landet, ist es nur noch eine 3.0.

Das ist nur ein Beispiel für die Abstufung der Völker, nicht für die eigentliche Bewertung! So mag ein Imker einer Weisel eine 4.0 geben, wenn er nur einmal pro Öffnung gestochen wird, eine 3,5 für zwei Stiche und so weiter, aber es kommt eben darauf an, dass man scharf differenziert.

Das war jetzt auch eine der Schlüsselerkenntnisse für mich, die ich aus diesem Kurz mitgenommen habe.

Völker öfters bewerten

Man muss seine Völker öfters bewerten, um am Ende Durchschnittswerte zu erhalten. 7 Mal sollten es schon sein.

Wenn man Züchter ist, kann man seine Ergebnisse auch in BeeBreed.eu eintragen und dann sich beispielsweise Belegstellen anzeigen lassen, welche geeignet wäre, das eigene Material für bestimmte Eigenschaften voran zu bringen.

Auch die AGT Toleranzzucht arbeitet so. Dort gibt es aber auch regelrechtes Handbuch, welches hier umfangreich Auskunft gibt.

Insgesamt war das ein interessanter und lehrreicher Kurs. Und er motiviert auch zur eigenen, gezielten Vermehrung.

Aber im Moment habe ich das zeitlich alles noch nicht ausreichend im Griff – wie gesagt: Dieses Jahr lehrt mich Demut.

Imkerforumstreffen 2019

“Wie spricht man deinen Nickname aus? Ral-Null-Errr?”
Wenn ich das wüsste!
“Sag’ einfach Ralf – ist vielleicht am einfachsten…”

Zweieinhalb Tage in Hessen, in Kleinlüder, unter lauter Imkern, mit Essen bis zum Umfallen, ohne Telefonempfang, dafür aber mit wackeligem WLAN, tollen Vorträgen, kleinen Blumen-Samen, feuchten Bierduschen, vielen neuen Bekanntschaften und wenig Schlaf.
Ein Wochenende wie eine Klassenfahrt, nur ohne Lehrkörper… obwohl…

„Imkerforumstreffen 2019“ weiterlesen

Kontakt zu den Nord-Berliner Immenfreunden – für interessierte Neuimker

Der Andreas, seines Zeichens einer der Kursleiter des anstehenden Einsteigerkurses der Nord-Berliner Immenfreunde, hat mir eine Mailadresse zukommen lassen, die gerne genutzt werden darf, um sich dort anzumelden: NordberlinerImmenfreunde@web.de

Im Anbetracht, dass Imkerkurse Mangelware sind, eine fundierte Ausbildung aber Voraussetzung für Spaß und Erfolg in der Imkerei ist, sollten Interessierte nicht zu lange zögern 🙂

Besuch bei den Nord-Berliner Immenfreunden

Nadja hatte mich schon vor einer ganzen Weile per E-Mail kontaktiert. Irgendwie war sie über das Imkerforum auf mich aufmerksam geworden, bzw. auf meinen Wohnort. Und nachdem wir uns sehr nett auf elektronischem Wege darüber ausgetauscht hatte, womit und wie jeder so imkert, hat sie mich zum Treffen der “Nord-Berliner Immenfreunde” eingeladen – einem neuen, zwanglosen Zusammenschluss von Imkern aus Nord-Berlin und Umgebung, der sich regelmäßig treffen und über Bienen reden möchte.

Nachdem ich das erste Treffen aus Zeitgründen versäumt hatte, gab Nadja nicht auf und lud mich auch für die nachfolgende Veranstaltung ein. Jetzt passte alles und so trafen man sich gestern in einem jugoslawischen Restaurant in Wittenau zum netten Erfahrungsaustausch.

Was für mich herausstach, im Vergleich zu meinen Vereinstreffen: Die Runde ist mit 12 – 15 Anwesenden so übersichtlich, dass man tatsächlich die Gelegenheit hat, sich fachlich auszutauschen und in ein Gespräch zu kommen. Bei Vereinstreffen ist es ja oftmals so, dass viel Zeit für administrative Fragen des Vereins drauf geht, und die Runden so groß sind, dass ein imkerliches Fachsimpeln so gar nicht mehr möglich ist. Also beschränkt man sich i.d.R. auf einen Vortrag mit anschließender Fragerunde.
Was mir gestern auch gut gefallen hat: Alle Ansichten und Meinungen wurden wohlwollend zur Kenntnis genommen. Unter Imkern werden ja oft verbitterte Debatten darüber geführt, wie man ein Problem denn nun “richtig (!)” löst, und oftmals fällt es Teilnehmern an solchen Diskussionen schwer, andere Lösungswege als den eigenen zu akzeptieren. So war es gestern aber nicht – jeder war für die Meinungen der anderen aufgeschlossen, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Was ich auch sehr positiv finde: Man wird einen Kurs für Neuimker anbieten.
Die Termine stehen bereits, die Dozenten und die Stände für die praktischen Arbeiten sind alle organisiert. So etwas ist bei mir im Verein derzeit undenkbar. Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, dass den Machern hinter den Nord-Berliner Immenfreunden wirklich daran gelegen ist, die Imker-Community voranzubringen, und man mit einer entsprechend hohen Motivation da herangeht.

Ein nicht unerheblicher Teil des gestrigen Abends ging allerdings auch hier für Administratives drauf: Es galt einen Namen zu finden und Fragen nach einer gemeinsamen Kasse (und einem entsprechenden Beitrag) zu klären. Am Ende stand zumindest nach Abstimmung der Name fest: “Nord-Berliner Immenfreunde”.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da ein neuer Imkerverein im Werden ist.

Meine eigenen Hoffnungen, weswegen ich dort gestern hingegangen bin, sehen wie folgt aus: Ich suche immer noch eine Gemeinschaft von Imkern, mit denen man sich intensiv fachlich austauschen kann, und mit denen man dann auch gemeinsam praktisch Zusammenarbeiten kann.
Mein Beispiel dafür: Wenn sich 5 Imker zusammenschließen, und eine Zuchtgruppe gründen, ihr Material sichten und dann gezielt selektieren und nachziehen, prüfen und erneut selektieren, dann könnte man vielleicht einen lokalen Ökotypus herausarbeiten, der in Nord-Berlin und Umgebung gut funktioniert.
Für so ein Projekt suche ich noch Anschluss, und vielleicht kann das ja hier gelingen – man wird sehen.

Falls ein stiller Mitleser Interesse hat, zu diesem Zusammentreffen dazu zustoßen, so möge man mich bitte über die Kontaktdaten im Impressum kontaktieren.