Bernhard Heuvel hat in der letzten “Bienen und Natur” (April 2019) in seinen Monatsbetrachtungen etwas Interessantes geschrieben:
Er öffnet seine Völker nur zwischen den Trachten, um nach Schwarmzellen zu schauen – bei ihm also im Schnitt alle 20 Tage.
Damit das funktioniert, schneidet er den Königinnen einen Teil des Deckflügels ab. Damit können sie nicht schwärmen, weil sie nicht mehr fliegen können. Sein Grundsatz dabei:
Das eine Individuum (die Weisel) wird in seinen Eigenschaften eingeschränkt, damit die vielen Individuen (der Bien in seiner Gesamtheit) daraus einen Nutzen ziehen können, nämlich: Nur noch seltene Eingriffe des Imkers in das Volk.
Bernhard Heuvel schreibt: Jede Öffnung der Beute zu einer Kontrolle bringt das Volk so sehr durcheinander, dass ein ganzer Tag Honigertrag verloren geht.
Hier werden zwei interessante Tierethische Aspekte gegeneinander abgewogen: Die Unversehrtheit der Königin einerseits gegen die Störung des gesamten Volkes durch den Imker andererseits. Ob Bernhards Ergebnis richtig ist, weiss ich nicht. Ich habe auch noch nie irgendwo gelesen, dass eine Öffnung des Kastens dazu führt, dass die Bienen an diesem Tag keinen Honig eintragen.
Aber ich finde die Fragestellung interessant, und ich denke, ich habe die technischen Möglichkeiten, dies zu verifizieren.
Mit den Stockwaagen bin ich in der Lage, etwaige Gewichtsschwankungen nach Eingriffen zu messen. Da ich auch über Temperatursensoren verfüge, kann ich auch messen, ob und wie sich die Brutnesttemperatur nach einem Eingriff verändert, und wie lange Änderungen andauern, bis die Ursprungswerte wieder erreicht worden sind.
Es ist ein altes Narrativ in der Imkerei: Jedes Öffnen der Beute führt zu einer tagelang anhaltenen Temperaturstörung in der Beute.
Ich denke, das muss sich doch relativ einfach überprüfen lassen