Nachdem ich Mitte März einen kurzen Blick in ein paar Kisten geworfen hatte, stand jetzt eine erste Inspektion des gesamten Bestandes an.
Ich möchte kurz schildern, worauf ich dabei achte.
Weiselrichtigkeit/Brutnestanlage
Der erste Blick gilt dem Brutnest: Wenn ich alle Stadien von Brut sehe , sprich: Stifte, offene und verdeckelte Brut, dann kann ich sicher sein, dass eine Königin vorhanden ist.
Weiterhin prüfe ich kurz den Brutumfang. Ist die erste Wabe vorm Schied schon bebrütet? Wenn ja, wird eine weitere Wabe an den Rand des Brutnestes gehangen.
Ich schaue auch nach dem Zustand des Brutnestes. Gibt es Anzeichen auf Brutkrankheiten wie Kalkbrut oder Merikanische Faulbrut, ist das Brutnest geschlossen und kompakt oder vielmehr löchrig?
Der Umfang des Brutnestes, insbesondere der Umfang an verdeckelter Brut, gibt auch ein Anzeichen dafür, wie viele Jungbienen sich demnächst im Stock tummeln werden.
Futterstatus
Obwohl die Bienen jetzt mitunter ersten Nektar eintragen, traue ich mich noch nicht, die restlichen Futterwaben zu entnehmen. Eine Regel besagt: Bienen dürfen nie Hunger leiden, es sollten immer rund 4-5 KG Futter im Volk sein.
Im Moment ist es noch so, dass ich auf 5 KG Futterreserve nur komme, wenn ich ich die Futterwaben mit dazu rechne. Daher bleiben diese noch im Volk, jenseits des Schieds, an den Rand gehängt.
Raum- und Platzangebot
Wenn ich am Brutnest erkennen kann, dass in kommender Zeit viele Jungbienen schlüpfen werden, dann setze ich einen Honigraum auf – einfach um den Bienen Platz zu geben. Ich möchte auch, dass möglichst kein Wildbau angelegt wird, und die Jungbienen im Baumodus dann den Honigraum ausbauen, anstatt unten Blödsinn zu machen.
Tatsächlich klappt das aber nicht immer. Ein Volk hat es vorgezogen, unter den Unterträgern großzügig Drohnenbau anzulegen, anstatt oben den Honigraum auszubauen. Hier muss ich noch mehr Erfahrungen sammeln und ein Gefühl für die Notwendigkeiten eines Bienenvolkes entwickeln
Jungbienen
Ich schaue, ob ich frisch geschlüpfte Bienen sehe, und wie viele alte, schwarze Bienen sich im Kasten tummeln. Das gibt mir ein ungefähres Gefühl dafür, wie der Wechsel von Winter- zu Sommerbienen vonstatten geht. Auch merkt man beim Öffnen schon, ob ein Volk sich auf dem richtigen Weg befindet: Wenn sie ruhig bleiben, auch beim Ziehen von Waben, dann bin ich optimsitisch, dass alles in Ordnung ist. Wenn die Bienen zu tun haben, eine Königin anwesend ist, die ihren Job macht und Nektar reinkommt, ist ein Bienenvolk viel entspannter als beispielsweise im Herbst, wenn von draussen nichts mehr reinkommt und die Bienen sich auf den Winter einstellen. Das Gleiche gilt für die alten Winterbienen, den sogenannten „alten Tanten“, die aufgrund ihres Alters zur Granteligkeit neigen. Seit dem erstmaligen Öffnen zum Schieden Mitte Februar, sind die Völker allesamt deutlich entspannter geworden.
Futterkranzprobe
Jetzt war eine gute Gelegenheit, Futtekranzproben zu entnehmen. Diese werden ans Veterinäramt geschickt, welches dann die Proben auf Sporen der Amerikanischen Faulbrut untersucht. Das ist eine Routineuntersuchung, die jeder Imker regelmäßig vornehmen lassen sollte. Allerdings hatte ich ein ppar Probleme: Durch den angepassten Brutraum war es mitunter schwer, einen Futterkranz zu finden – die Brut ging von Holz zu Holz.
Stockkarten…
…sind bei mir ja jetzt nur noch Panzertapestreifen. Funktioniert ganz gut.