Wir mussten uns unerwartet von meiner Mutter verabschieden.
Sie ist vor etwas über einem Jahr in unsere Nachbarschaft gezogen, und plötzlich konnte sie viel mehr am Familienleben teilnehmen, als das vorher jemals der Fall gewesen ist.
Neben vielen anderen Familienaktivitäten, wie nachmittägliches Kaffeetrinken oder Kuchenessen, Enkelkinder bekochen und Haus-Sitting, fand sie schnell daran Gefallen, sich in meine kleine Imkerei einzubringen.
So hat sie im vergangenen Sommer das erste Mal Waben entdeckelt und Honig abgefüllt. Sogar das Etikettieren der Gläser hat ihr großen Spaß bereitet – sie hat mir diese Arbeiten regelrecht aus der Hand genommen und mich gezwungen, mich auf die Finger zu setzen.
Zu Weihnachten hat sie 50 kleine Weihnachtsmänner gehäkelt, welche wir auf die Weihnachtsedition unseres Sommerhonigs geklebt haben.
Für 2020 stand sie schon voller Ungeduld in den Startlöchern, wieder zu entdeckeln, abzufüllen und zu etikettieren, und ich war dankbar dass ich mich darum würde nicht kümmern müssen und nun Zeit hätte, mich mehr den Bienen zu widmen.
Das alles ist jetzt in sich zusammengebrochen, von einen auf den anderen Tag, einfach so.
Wir werden da einige Zeit dran zu knabbern haben. Wenn es also etwas ruhiger hier wird, dann bitte nicht wundern.