Depression

Ich war wirklich auffallend inaktiv hier, was den wenigen, regelmäßigen Lesern des Blogs nicht entgangen sein wird.

Der Grund dafür ist so etwas wie eine Imker-Depression, die darauf zurückgeht, dass diese Saison wirklich schwierig und ich bisher ernsthafte Probleme nicht gewohnt war. Bisher hatte ich mit meiner Imkerei immer einen Platz an der Sonne, wo die Völkerzahl wuchs, der Honigertrag sich steigerte und die Erfahrung zunahm.

Bis ich dann im Mai bei Völkern im Raps erste Anzeichen von CBPV registrierte.
Ich möchte an dieser Stelle nicht die ganze Geschichte erzählen, weil ich einfach keinen Bock habe, aber ich hatte (leider) die Gelegenheit, viel über CBPV zu lernen, ich habe eimerweise tote Bienen zusammengekehrt, die Anzahl der Völker stagnierte, bzw. ging zurück, meine letztes Jahr begonnenen Zuchtlinie musste komplett verworfen werden (anderhalb Jahre Arbeit für die Katz) und der Honigertrag war gemessen am Aufwand ausgesprochen mau.

Das Thema ist noch nicht durch, ich weiss auch nicht, was aus den Völkern wird. CBPV ist eine ätzende Krankheit, für die es keine wirklich erprobten Heilungsverfahren gibt. Ich habe hier sehr viel experimentiert, ob erfolgreich, wird man nächstes Frühjahr sehen.

Wenn ich dieser Saison überhaupt etwas Positives abgewinnen kann, dann das ich viel Erfahrung sammeln konnte. Aber es fehlte einfach die Lust, für diese Seite Artikel zu schreiben, ich war einfach zu niedergeschlagen.

Freunde und Bekannte, die entweder auch Bienen oder andere Formen der Landwirtschaft haben, haben mir zugeredet und erklärt, dass diese Rückschläge normal sind, dass man damit lernen muss umzugehen. Daran arbeite ich gerade. Aber es gab diesen Sommer mehr als einmal den Gedanken, alles hinzuwerfen und etwas anderes zu machen, weil ich den Anblick nicht mehr ertragen konnte und ich mich bei dieser Erkrankung auch auf mich alleine gestellt gefühlt habe.

Bis später dann.