Folgepost: So ist der Plan für das kommende Jahr

In einem letzten Posting habe ich meine Gedankengänge über die vergangene Saison dargelegt, und so ist es Zeit, etwas über die Ergebnisse meiner Überlegungen zu berichten.

Zunächst einmal etwas Offtopic über jene Dinge, die ich gerade machen muss, die aber nur sehr bedingt mit Bienen zu tun haben:

Wir hatten in der Imkerei eine tote, sehr große Esche, die wir umlegen lassen mussten. Sie bestand aus vier dicken, sehr langen Auslegern, und der Baumfäller hat sie einfach nur abgetragen und das abgetrennte Holz liegen lassen.

Jetzt ist es an mir, diese vielen hundert Kilogramm Holz klein zu sägen und zu Feuerholz zu verarbeiten. Ich könnte vermutlich Tage in der Imkerei damit verbringen, nur diesen Baum auseinander zu nehmen, Kettensäge hin oder her.

Außerdem müssen dringend die Regenrinnen in der Imkerei gesäubert und der Rasen gemäht werden. Ich müsste auch endlich den Honig fertig machen und mal die Honigräume sortieren und jene Rähmchen aussortieren und einschmelzen, die einfach durch sind.

Imkerei ist am Ende doch deutlich mehr als Bienen und Honig. Aber das sagt einem vorher auch niemand 🙂

Kosten-Leistungsrechnung

Ich habe die Tage an einem Google Spreadsheet gearbeitet, welches als Werkzeug dienen soll, die Ausgaben und Einnahmen gegenüber zu stellen und Zeitaufwände einzelner Gewerke in der Imkerei zu berücksichtigen. Ergänzt um Abschreibungen ergibt sich so vielleicht ein Bild darüber, ob und in welchem Umfang so eine Hobbyimkerei wirtschaftlich sein kann.
Ich vermute, dass die Imkerei im betriebswirtschaftlichen Sinne in meiner Größenordnung nie wirklich wirtschaftlich ist, zumindest dann nicht, wenn man die Arbeitszeit einrechnet.

Aber es ist verführerisch, Zahlen zu haben, mit denen man nachverfolgen kann, wie es denn eigentlich um die Ökonomie des eigenen Hobbies bestellt ist. Es wird sicherlich auch Entscheidungen erleichtern, welche Anschaffungen vernünftigerweise in welchen Umfang rentabel sein könnten. Ein Beispiel sind Ablegerkästen: Kauft man welche? Und wenn ja, inwieweit rentieren sich diese, wenn man darin Ableger aufzieht und im darauffolgenden Jahr verkauft?

Schwierig wird sein, sich nicht selbst zu belügen und insbesondere alle Zeitaufwände und alle Ausgaben vollständig zu erfassen.

Angeregt zu diesen ganzen Überlegungen haben mich Gespräche mit Nebenerwerbsimkern, die zumindest Vorstellungen darüber haben, ob sie halbwegs wirtschaftlich arbeiten. Ich fand diese Gespräche so interessant und erhellend, dass ich das für mich als nachahmungswert mitgenommen habe. Wir werden sehen müssen, ob sich das in der Praxis auch bewähren wird, aber zunächst einmal ist es einen Versuch wert.

Derweil…

…vernehme ich, dass viele meiner Kollegen schon ausverkauft sind mit Honig.
Das Jahr war offensichtlich herausfordernd für viele und wenn man die Verkaufsannoncen in den einschlägigen Publikationen verfolgt, muss man befürchten, dass einige Erwerbsimker gerade aufgeben.

Ich bin froh, dass ich dieses Jahr nicht expandiert habe und meine Vertriebspartner in der Anzahl gleich geblieben sind. Damit kann ich zumindest sicherstellen, dass ich bis zur nächsten Ernte werde liefern können. Aber auch bei mir ist das Honigjahr nicht gut gelaufen. Ich habe lediglich das Glück, dass ich genug Reserven an Völkern und Standorten hatte, dass es dann doch gereicht hat (ich allerdings alle Expansionspläne ad acta legen konnte).

Als Imker ist man ziemlich dicht dran an den unmittelbaren Konsequenzen des Klimawandels.