Letzte Woche ließ es das Wetter zu, Schiede zu setzen. Also habe ich mich ran gemacht und wollte alle Kisten kurz ansehen und dann schieden.
Allerdings meldete sich nach etwa der Hälfte der Völker mein Kreislauf, und als ich 2/3 durch hatte, musste ich aufhören, weil mein Körper nicht mehr wollte.
Keine Ahnung, ob das an mangelnder Übung und Fitness liegt, oder eine Nachwirkung meiner Coronainfektion vom letzten Herbst ist, aber ich war dann einfach durch.
Gestern dann habe ich das letzte Drittel versorgt, und ein paar Dinge sind mir aufgefallen, die ich einfachmal aufzählen werden:
- Die Völker sind in sehr gemischtem Zustand. Ein Drittel sieht gut aus, ein weiteres Drittel ist so lala und der Rest ist eher schwach, im schlimmsten Fall drohnebrütig und für die Saison von wenig Nutzen.
- Honigräume zur Einfütterung auf die Völker zu setzen und im Herbst nicht unterzusetzen, war eine dumme Idee.
Der Grundgedanke, mehr Platz für Futter zu haben, ist ehrenwert, gerade bei 10er Dadant mit starken Völkern. Auch die Entscheidung, die HR, die ja mit Futter angetragen waren, im Oktober doch nicht drunter zu setzen, war aufgrund der Wettersituation (lange sehr warm) und der damit einhergehenden Räubereigefahr, begründet. Aber jetzt habe ich gelernt, dass Ableger, die so für den Winter vorbereitet wurden, mittlerweile alle in diesen HR rein gebrütet und die Wirtschaftsvölker alles Futter daraus verbraucht haben. Es stellt sich im MOment überraschenderweise sogar so dar, dass die WV ohne HR mehr Futter übrig haben, als die WV mit HR. Das verstehe, wer will. - Es gibt mitunter massive Unterschiede zwischen den Linien. Ich habe etwas drei Unterschiedliche Buckfast Linien von Züchterkollegen. Diese Linien sind in sich homogen, was den Zustand, das Verhalten, das Aussehen betrifft. Aber sie sind eben auch sehr unterschiedlich, was die Volkstärken aktuell betrifft, oder die Sanftmut. Es zeichnet sich in etwa ab, von welcher Linie ich selbst umlarven werde.
- Ich musste fast alle nachfüttern. Kisten, die sich eigentlich schwer anfühlten, hatten kaum noch Futter drin, andere, die relativ leicht schienen, hatten noch ein paar Reserven.
- Meine Verluste liegen jetzt so bei ca. 15%.
Apropos Futter: Meine Bemühungen, einer Futterbestellung aufzugeben, erweist sich als mühsam, weil die Preise so unglaublich hoch sind. Ich hoffe, da kommt noch etwas Bewegung in den Markt.
Bei meinen Vorbereitungen bin ich ansonsten ganz gut unterwegs: Es müssen noch Mittelwände eingelötet werden, insbesondere bei den Miniplus Einheiten, die Futterkranzproben müssen ans Vet-Amt und der Anhänger braucht TÜV.
Aber das werde ich jetzt noch so nebenbei versuchen zu erledigen. Wichtig ist auch die Zuchtplanung: Zu welchen Belegstellen, wie sind die Termine, wann muss ich umlarven, wann ist Termin für die manuellen Besamungen, etc. pipapo.
Aktuell noch finde ich die Idee gut, zwei Linien aufzumachen: Jeweils von einer Zuchtmutter umlarven, dann mit diesen Töchtern zur einer Belegstelle und einmal dann umlarven für die künstliche Besamung. Jeweils nur mit 5 Kisten auf eine Belegstelle oder zur Besamung und dann im Anschluss von einer dieser Weiseln gleich F1 ziehen und als Wirtschaftsköniginnen einsetzen, um die Erbfestigkeit zu prüfen. Da ich selber dieses Jahr noch einen Kurs für die manuelle Besamung mache, komme ich ja vielleicht in die Verlegenheit, auch noch her ein, zwei Königinnen kontrolliert anzupaaren. Das sollte also hinreichend Material zur Selektion bieten, aber am Ende auch nicht zu viel.
So viel zur aktuellen Zuchtplanung. Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit Königinnen zu viel haben und abgeben. Mal schauen.
Jedenfalls werde ich jetzt erst wieder in zwei, drei Wochen einen Blick in die Völker werfen.
Mit zunehmender Anzahl an Bienenjahren und Völkern lässt der Drang nach, in Kisten zu glotzen. Es fällt deutlich weniger schwer, sich auf die Hände zu setzen und nichts an den Bienen zu machen.
In diesem Sinne, bis zum nächstenMal!