2020.13 – Absturz

Die letzten vier Wochen hatten es in sich.
Es stand alles an: Honigernte, Totale Brutentnahmen, Oxalsäurebehandlungen, Völker fahren, Völker umwohnen, neue Imkerei einrichten.

Der Arbeitsumfang war stramm, der Zeitplan noch strammer und zwischendurch kam wieder einmal der Moment, wo ich keine Lust mehr hatte, wo ich auch einfach nur erschöpft und kaputt war. So sollte kein Hobby sein.

Ich werde zu gegebener Zeit ausführlicher berichten, aber aktuell stecke ich noch mitten in den Arbeiten für die Wintervorbereitung.
Ich habe neulich mal Völker durchgezählt, und mit den Mini Plus kam ich bei einer Anzahl von etwa 60-70 Kisten raus, in denen Bienen mit einer Königin sitzen. Entsprechend rotiere ich auch gewaltig, das alles gemanaged zu bekommen.

Richtig ist, dass ich die enge Varroakontrolle, die ich angestrebt hatte, zeitlich nicht hinbekommen habe. Die Folge ist, dass ich ein erstes Volk als Varroaschaden – beinahe kahl geflogen – aufgelöst habe.

Das kommende Frühjahr werde ich hoffentlich viele Ableger aus diesem Jahr verkaufen können – ich packe es zeitlich und kräftemäßig nicht, so viele Völker zu führen. Ich weiss jetzt aber auch, wo die Schwachstellen im Betriebsablauf liegen, und ich weiss auch, mit welcher Beute ich künftig weiter arbeiten möchte.

Viele Sachen sollen kommende Saison rausfliegen: Alles mit DNM, Ablegerkästen und Apideas.
Es sollen nur übrig bleiben: 10er Dadant-Kisten, alle von einem Hersteller, Flachzargen für die Honigräume und Mini Plus für die Königinnenaufzucht. Mehr nicht.

Dazu muss noch etwas Hebetechnik her, zwei Klärfässer und vielleicht ein Rührfass, wobei manche Kombinationen nur dann Sinn ergeben, wenn auch eine Honigpumpe dazu kommt. Aber das sind Planungen für den Winter.

Ich muss ein paar hundert Altwaben einschmelzen und bis September noch fast eine Tonne Zucker zu Sirup verarbeiten. Da müssen andere Dinge noch warten…

2020.12 – Zurück von der Belegstelle

Am Freitag bin ich nach Sachsen-Anhalt gefahren, um meine Begattungseinheiten von der Belegstelle Annaburger Heide zu holen.

Vorher hatte ich noch schnell ein paar Transportvorrichtungen für Mini Plus Beuten gebaut, was dann vor Ort das Verladen deutlich erleichtert und zu einer guten Ladesicherung geführt hat. Aber da steckten auch wieder vier Abende Arbeit drin, die vorher nicht eingeplant waren.

Die 26 Einheiten habe ich dann zu unserem neuen Imkereigelände gefahren und dort aufgestellt, um dann am Sonntag den Begattungserfolg zu prüfen. 22 von 26 sind in Eilage, eine Königin ist zwar da, aber diese hing bei Abholung unter der Beute, umgeben von einer Traube Bienen, und hatte noch nicht richtig anfangen können zu brüten.

Manche Königinnen hatten schon verdeckelte Brut, andere noch offene, aber insgesamt sah das Ergebnis besser als erhofft aus.

Verflug

Bei der Durchsicht der BGE ist mir folgendes aufgefallen:
Ich hatte eine reine Carnica Begleitmannschaft den Königinnen mitgegeben – alle Bienen hatten das Carnica Grau, ohne Ringe.
Nach den 14 Tagen Belegstelle war ein Viertel bis ein Drittel der Damenschaft rot geringelt.
Obwohl die BGE alle in Einzelaufstellung stehen, die Beuten selbst sehr unterschiedlich in Form und Farbe sind, betteln sich sehr viele Fremde Bienen in die kleinen Kistchen ein.

Für mich war das ein Augenöffner, insbesondere hinsichtlich der Implikationen bei der Verbreitung von Krankheiten an einem Stand.

M+ sichern

Ein Tipp: Wenn man mit neuen M+ auf Reisen geht, sollte man die Rähmchen mit Pinwand-Nägeln fixieren. Andernfalls rutschen sie etwas herum oder auseinander, und der Beespace stimmt dann nicht mehr, was sich nach zwei Wochen dann mitunter unangenehm zeigen kann.

Ableger platzen immer noch

Ich habe meine Ableger inseriert, aber niemand will sie derzeit kaufen. Ich schätze mal, alle haben selber genug Bienen, und niemand möchte welche kaufen.

Also muss ich die jetzt alle irgendwie aufheben und über den Winter bringen und dann im Frühjahr verkaufen.
Nach einem Winter sollte der Bedarf an Völkern in der Regel höher sein als jetzt…

Was allerdings komisch ist: Wenn man Buckfast Ableger hat, dann wollen das alle kaufen. Warum eigentlich?

Hatte ich geschrieben, dass ich alles, was nicht Dadant und Mini Plus ist, abgeben und verkaufen möchte?

2020.11 – Belegstelle, Ableger platzen und Linde

Linde

Die ersten Linden sind zwar aufgegangen, aber die Stockwaagen zeigen kaum Zunahmen. Letztes Jahr verhielt es sich genau so, und ich hoffe jetzt einfach, dass sich der Nektar noch einstellen wird. Regen ist jedenfalls gefallen, auch in relevanten Mengen.

Durchsichten mit Problemen

Nachdem die Robinie an fast allen Standorten komplett ausgefallen ist, aber ich an den meisten Standorten zufüttern müssen.
Zuvor friedliche Völker sind auf einmal recht biestig. Was ich in den vergangenen Tagen gestochen worden bin, geht auf keine Kuhhaut.

Eine meiner besseren Ertragsvölker hat seine Königin verloren – warum auch immer. Hier musste jetzt eine frische Schwarmkönigin als Überbrückung herhalten. Diese hatte, als zweite Nachschwarmkönigin, nicht mehr viel Belegschaft in der Kiste, aber einen unbändigen Legedrang, und das Ertragsvolk keine Weisel mehr, sodass ich jetzt beide vereinigt habe, in der Hoffnung, dass die noch Ertrag bringen.

Neue Serie

Heute geht vermutlich eine neue Serie an Königinnen an den Start. Diesmal wieder von der bereits genannten Carnica Zuchtmutter.

Eigentlich wollte ich dazu einen Adamstarter basteln, aber da fehlte bisher die Zeit, und jetzt starten wir die Serie in einer weisellosen Hinterbehandlungsbeute. Ob das etwas wird, kann ich nicht sagen, aber schauen wir mal.

Rückstau

Ich komme im Moment mit vielen Dingen nicht so richtig hinterher.
Ich muss zum Beispiel an unserem neuen Standort noch Beutenständer bauen, vorerst für 20 Mini Plus und für rund 20 Ableger.

Ich habe auch noch 12 Dadant-Beuten, die geliefert worden sind, die kurzfristig gestrichen werden wollen. Außerdem habe ich dazu noch die Rähmchen, in welche Mittelwände eingelötet gehören.

Weil das noch nicht genug ist, müssen noch ein paar hundert Kilo Honig abgefüllt und etikettiert werden – wobei mir für zumindest eine Sorte noch ein Etikett fehlt.

Es fehlt auch noch ein “Firmen”-Schild für das neue Imkereigrundstück, außerdem muss ich den schon fertigen Honig ausliefern.

Weil das noch nicht genug ist, müssen die ältesten Ableger in normale Beuten umziehen und erweitert werden – die platzen gerade aus allen Nähten. Die jungen Königinnen wollen einfach legen, auf Teufel komm’ raus.

Belegstelle

Am Freitag habe ich 26 Einheiten auf die Belegstelle Annaburger Heide gefahren.
Ich bin wirklich gespannt, was dabei raus kommt, werde das Ergebnis aber erst in zwei Wochen erfahren. Das sind, wie erwähnt, Buckfast Königinnen, deren Drohnen nächstes Jahr für die Oie vorgesehen sind. Auch die Verpaaarung ist interessant, eine Rüppel-Herkunft mit wohl sehr guten VSH Werten. Also mal abwarten, was dabei raus kommt.

TBE voraus

In 4 Wochen steht die TBE an. Da kommt dann noch mal eine richtige Arbeitsspitze, die sich aber bei den Auswinterungsergebnissen immer wieder bezahlt macht.

Im Moment schlaucht es etwas. Ich bin froh, wenn es wieder etwas ruhiger wird. Und ich denke im Moment, dass ich nächstes Jahr die Anzahl der Wirtschaftsvölker halten, und nicht erweitern will. Erst einmal lernen, so viele Kisten effektiv zu managen. Dann kann man weitersehen.

2020.10 – Mehr Frühlingshonig

Schleudern!

Am Wochenende haben wir ein weiteres Mal geschleudert, um Honigräume leer zu bekommen, bevor die Linde los geht.
Vermutlich werden wir aber kommendes Wochenende noch eine Runde zwischenschieben, um Robinie zu ernten. Insgesamt lief das Frühjahr eher durchwachsen – gerade der Raps hat nicht so viel gebracht, wie erhofft.

Königinnen!

Am 29. Mai war ich in Lübeck, Zuchtstoff holen. Von 50 Larven haben es 29 in den Brutschrank geschafft, als verdeckelte Zellen, welche (hoffentlich) übermorgen schlüpfen werden. Am Wochenende gehts dann auf die Belegstelle. Dafür muss ich aber noch reichlich Begattungseinheiten aus dem Hut zaubern…

Ansonsten sind haben die meisten Ableger jetzt eine legende Königin, und der Unterschied dieser Königinnen im Vergleich zu Nachschaffungsköniginnen ist relativ offensichtlich: Sie geben gleich richtig Gas.

Drei Wochen nach Stecken der Zellen hatten bis auf eine alle schon drei Waben großflächig belegt, teilweise schon verdeckelt, die vierte Wabe war in Arbeit.

Wärmeschrank!

Ich habe Rapshonig, der sehr schön fest geworden ist. Und damit ich den ins Glas bekomme, muss ich ihn auftauen.

Nun hätte ich einfach einen Einweckautomaten kaufen können, aber tatsächlich habe ich im Netz eine einfachere Alternative gefunden: Einen alten Kühlschrank, eine temperaturgesteuerte Steckdose und ein kleiner Heizradiator.

Mit diesen drei Zutaten bastelt man buchstäblich in 10 Minuten einen Wärmeschrank, der einwandfrei funktioniert.

Ich werde dazu mal bei Gelegenheit eine kleine Anleitung schreiben, bzw. die Komponenten vorstellen.

Abfüllen!

Wir wollen diese Woche auch abfüllen.
Das passiert etwas aus der Not heraus: Füllen wir nicht ab, werden wir die Honigeimer bei der Lindenernte schmerzlich vermissen.

Außerdem haben wir Kunden, die in den Startlöchern stehen und Honig brauchen.
Wir werden dieses Jahr dabei ein interessantes Sortiment haben:

  • Frühtracht mit viel Raps
  • Obstblüte, geimpft mit etwas Raps (und dann hoffentlich schön streichzart, cremig)
  • Obstblüte ungeimpft (also eher flüssig)
  • Robinie (klopft auf Holz, dass das noch etwas wird)
  • Linde (toi toi toi), wenn es den klappt

Wir haben jetzt eigene Etiketten am Start – insgesamt entwickelt sich also unser kleines Franchise 🙂

Hinterbehandlungsbeuten!

Aus Gründen lerne ich gerade die Arbeit mit klassischen DDR Hinterbehandlungsbeuten, allerdings auf Kuntsch.

Ich sage mal so: Es ist wieder etwas ganz anderes. Und es ist so etwas wie Brauchtumspflege.

Noch mal zu dem Ablegern…

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt schon Ableger verkaufen soll, oder ob ich so viele wie möglich über den Winter nehme und im Frühjahr verkaufe.
Im Moment geht mir aber der Platz und vor allem die Kisten aus.

Ich glaube, ich inseriere welche.

2020.9 – Hamsterrad

Jetzt ist jener Punkt in der Saison erreicht, in dem die Arbeitsprozesse alle zerfasern, und man wie ein Hamster in seinem Rad rennt und rennt, und doch nicht vom Fleck kommt.

Wenn man alles als Volk zählt, was eine Königin und Bienen in der Kiste hat, dann hat sich mein Bestand in den letzten 5 Wochen etwa verdoppelt.

Zu Beginn einer Saison ist alles irgendwie halbwegs gleich. Es gibt stärkere und schwächere Völker, bei manchen muss man etwas unternehmen, aber in der Regel reicht es, wenn man einmal pro Woche zu den Bienen fährt und Durchsichten macht, wenn überhaupt.

Irgendwann beginnt man dann mit der Königinnenvermehrung und Ablegerbildung.
Das ist aber alles Termingeschäft. Der Rhythmus geht immer rund um die Abstände 1,5,7,21 Tage zwischen den unterschiedlichen Arbeitsschritten. Manches geht auch schief, sodass man spontan nacharbeiten oder sonstwie eingreifen muss, und die Zählzeiten zwischen Arbeitsschritten sich verschieben.

Gleichzeitig wandert man seine Völker in unterschiedliche Trachten, sodass sich der Bestand im Umkreis verteilt, und man jetzt nicht mehr einen Tag, sondern eher zwei oder drei Nachmittage benötigt, um alle Stände abzufahren.

Zwischendurch muss noch Honig geerntet, geschleudert und gerührt werden – Arbeiten, die man irgendwo zwischen quetscht. Und dann passiert es, dass man im Schleuderraum steht, und plötzlich das Smartphone klingelt, mit aufgeregten Nachbarn am anderen Ende, weil gerade ein Schwarm aus einer Kiste raus ist, und alle in heller Aufregung sind, man ins Auto springt, durch den Landkreis gondelt, den Schwarm einfängt und wieder zurück zum Honig fährt.

Irgendwie ist immer etwas zu tun, sei es, man rührt Futter an, rührt den Honig, fängt einen Schwarm ein, füllt Honig ab, designed Etiketten, fährt Völker von A nach B oder kümmert sich um die Zucht.
Am Freitag fahre ich beispielsweise 3 Stunden nach Lübeck, Zuchtstoff holen. Am gleichen Tag fahre ich die 3 Stunden auch wieder zurück. Am Samstag stecke ich die angepflegten Zellen in Pflegevölker, um sie dann die Woche darauf in den Inkubator umzusiedeln. Am 13. Juni fahre ich mit den dann geschlüpften Königinnen nach Sachsen, auf eine Belegstelle, um diese Kisten dann, zwei Wochen später, wieder abzuholen.

Das ist alles sehr aufwändig, aber irgendwie auch sehr schön. Ich lerne die ganze Zeit dazu, der Erfahrungsschatz wächst mit der Zahl der Völker, und die gleiche Zeit, die ich letztes Jahr investieren musste, investiere ich jetzt auch, nur dass ich doppelt so viele Völker gemanaged bekomme.

Trotzdem kommt immer irgendwann in der Saison der Punkt, an dem man die Nase voll hat, und sich fragt, warum man sich das alles freiwillig antut.

Aber dieser Punkt ist noch nicht gekommen. Noch nicht.

2020.8 Hochsaison

Die letzten Tage waren vollgepackt mit Arbeit, daher auch die Verzögerung bei den Postings.

Wir sind immer noch damit beschäftigt, die Wohnung meiner Mutter aufzulösen, während die Bienensaison auf Hochtouren läuft. Zwischendurch haben wir den Raps und die Obstblüte geschleudert und ein Teil der Völker aus dem Rap zurück gewandert.
Außerdem ist eine weitere Serie mit Königinnen in der Mache, diesmal Töchter von einer gekörten Carnica Zuchtmutter.

Raps – naja…

Der Rapsertrag blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Hatte ich im Vorfeld gehofft, 15-20 KG Raps pro Volk zu ernten, so waren es am Ende nicht einmal 10 KG und Volk. Allerdings hat sich hier auch eine alte Imkerweisheit bewahrheitet: Wandere nur mit den stärksten Völkern!

Ich hatte alle Monitoring-Völker mitgenommen, egal wie stark oder schwach diese aus dem Winter gekommen waren. Und tatsächlich haben die Stärksten auch einen Ertrag um 15 KG eingesammelt, während der Schnitt dann von den Schwächsten nach unten gezogen wurde (manche haben gerade mal einen halben Honigraum mit Mühe voll bekommen).

Neue Schleudertechnik

Mit dem Raps- und der Obstblütenhonig wurde dann auch das erste Mal die große Radialschleuder eingesetzt.

Das Schleudern von Flachzargen in einer großen Radialschleuder ist ein Traum. Mit 42 Rähmchen beladen schickt man 3 1/2 Zargen in einem Rutsch durch das System, womit sich richtig gut Strecke machen lässt.

Ergänzend hatten wir einen Siebkübel beschafft, um die Menge an Honig, die mit einem Durchgang fällig wird, auch schnell weg zubekommen. Dabei ist uns schnell aufgefallen, dass der untergestellte Kübel sehr schnell so schwer wird, dass man ihn am Ende kaum heben kann, um ihn leerlaufen zu lassen. Also wurde die Taktik kurzfristig geändert: Der Siebkübel wurde aufgebockt, dass ein 25 KG Eimer drunter passte, und unter die Schleuder wurde ein weiterer 25 KG Eimer gestellt, ohne jedes Sieb.
War der Eimer unter der Schleuder voll, wurde er in den Siebkübel umgefüllt. Die Siebe im Kübel verstopften nicht, und so lief der Honig relativ schnell und gut vorgefiltert in den finalen Eimer.
Auf diese Weise entstand nirgends ein wirklicher Engpass, wenn es darum ging, den Honig aus der Schleuder gesiebt in einen Eimer zu bekommen.
Der Engpass war die Entdeckelungsgeschwindigkeit und die Aufbewahrungsmöglichkeiten für entdeckelte Rähmchen. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf.

Ein Problem bei der Schleuderung sind ganze DNM Rähmchen. Diese kann man nicht mit dem automatischen Schleuderprogramm durchlaufen lassen – die Gefahr von Wabenbruch ist zu groß.
Stattdessen muss man mit viel Gefühl und Geduld manuell langsam die Drehzahl der Schleuder erhöhen. Dann bekommt man die Waben auch durch, ohne das es Wabenbruch gibt. Ich muss aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass mein Schleuderkessel einen Durchmesser von 90 cm hat. Bei kleineren Radialschleudern macht es meines Erachtens keinen Sinn, große Waben reinzustecken.

Ansonsten: Wir haben den Schleuderraum auf bis zu 35 Grad aufgeheizt. Der Rapshonig ließ sich so völlig unproblematisch verarbeiten, auch wenn uns mitunter recht warm war.

Zu guter Letzt: Wir haben etwas weiter außerhalb ein Grundstück gefunden, welches es uns erlaubt, die Imkerei langfristiger und größer zu planen, als das bisher der Fall war. Wir sind gespannt, wie sich das alles in den kommenden Jahren entwickeln wird. Aber der Weg zur Nebenerwerbsimkerei ist eingeschlagen.

2020.7 Alles wiederholt sich

Es hat geregnet, endlich einmal. Aber bisher konnten die Bienen das noch nicht in Nektar ummünzen. Aber vielleicht sollte ich doch darüber schreiben, was die vergangene Woche in der Imkerei los war…

Königinnen machen

Ich habe diese Woche einen Anbrüter aufgesetzt und getestet, umgelarvt und diese Larven dann 16 Stunden anziehen lassen. Anfänglich war ich skeptisch, um das alles gelungen ist, aber letztlich sind 2/3 der Zellen angenommen worden. Im Moment stecken noch 20 Zellen im Pflegevolk und werden dann hoffentlich am Mittwoch in den Inkubator gesteckt.

Währenddessen warte ich darauf, dass die ersten Zellen fertig werden. Der Inkubator brummt seit letzter Woche brav vor sich hin und hält konstant Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Morgen Abend bereite ich dann die ersten Mini Plus Kisten vor, welche die Zellen dann aufnehmen sollen.

Mein Plan sieht vor, bis Ende Mai jeden Freitag Zellen anzusetzen, am 29. Mai dann mit Zuchtstoff. Diese Königinnen, die daraus hoffentlich schlüpfen, sollen dann auf die Belegstelle Anaburger Heide gefahren werden. Da bin ich dann mal wirklich gespannt, was dabei herauskommt.

Ableger machen

Für die o.g. 2. Serie habe ich gestern Ableger erstellt, 9 Tage vor Steckend er Zelle. Dafür habe ich meine Raps-Völker um Brutwaben und Bienen erleichtert.

Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich damit meine Tracht schmälere und man aus ökonimischer Sicht so etwas nicht machen sollte, aber es ging halt nicht anders. Dieses Jahr will ich unterschiedliche Konzepte zur Vermehrung ausprobieren, und da steht dann der reine Hoinigertrag etwas im Hintergrund.

Völkerkontrolle

Außerdem habe ich alle Völker durchgesehen, schwarmtriebigen Völkern durch TBE, Zellen brechen oder Königinnenableger die Reiselust verdorben.

Ich bin mir noch nicht sicher, welche Maßnahme zur Schwarmverhinderung sich am Besten in ein wirtschaftliches Konzept meiner Imkerei eingliedert. Dem Volk mit dem Königinnenableger werde ich vielleicht eine meiner Zellen stecken…

Insgesamt ist es eine arbeitsreiche Zeit gerade, aber ich lerne schon wieder mit Druckbetankung, und bisher – toi toi toi – läuft es soweit ganz gut.

Nur bei den Ablegern muss ich Eventuell noch einmal nachsteuern – möglicherweise habe ich die zu schwach gebildet.

2020.6 Erste Königinnen angesetzt und Schwarmstimmung

Da ist sie also wieder – jene Jahreszeit, in der die Bienen die Koffer packen und abhauen wollen. Die Schwarmzeit ist da.

Letztes Wochenende, bei der letzten Durchsicht, waren 10% der Völker in voller Schwarmstimmung (Schwarmzellen, voll mit Gelee Royale), oder hatten erste Stifte in Weiselnäpfchen gesetzt. Dabei ist aufgefallen, dass die Völker mit den ältesten Königinnen die ersten sind, die auf gepackten Koffern sitzen.

Also werde ich, sollte die Schwarmlaune anhalten, nächstes Wochenende Königinnenableger bilden, und die Völker ihre neuen Weiseln ausbrüten lassen. Aber Obacht: Jeweils pro Kiste nur eine Zelle stehen lassen, sonst kann es doch noch zu Nachschwärmen kommen!

Außerdem habe ich letzten Freitag eine erste Serie mit Königinnen angesetzt, die heute Abend in den Brutkasten überwechseln wird, denn heute sollten die Zellen verdeckelt sein.

Diese erste Serie, aus der hoffentlich 7 Prinzessinnen schlüpfen werden, muss dann meine M+ starten. Immerhin habe ich 15 M+ Kisten, die dieses Jahr allesamt in Betrieb genommen und zur Weiselvermehrung herangezogen werden sollen. Und dann waren da ja noch die 12 Apideas…

Eigentlich wollte ich nur ein, zwei Testserien aufziehen, bevor es Ende Mai nach Norddeutschland geht, um Zuchtstoff zu holen. Aber jetzt hat das Umlarven so viel Spaß gemacht, dass ich beschlossen habe, jeden Freitag eine Serie zu starten.

Übermorgen starte ich dann eine Serie für meine Ableger, die dann am Sonntag gebildet werden müssen, damit dann vor Schlupf dieser Serie rechtzeitig Nachschaffungszellen gebrochen und schlupfreife Zellen eingesetzt werden können.
Die Ableger werden ich aus den Völkern im Raps bilden, denn dabei handelt es sich um die Völker, die ich ins Deutschen Bienenmonitoring gegeben habe, und die eigentlich nur zur Bienenproduktion und nicht so sehr zur Honigproduktion vorgesehen waren (und die jetzt aber doch Honig machen sollen…)

Der Zeitplan ist schon wieder ziemlich auf Kante genäht, zumal vermutlich die Völker im Raps demnächst geschleudert werden müssen. Der Eintrag war bisher zwar überschaubar, aber trotzdem muss der Raps rechtzeitig aus den Waben, damit wieder Platz für die Robinie vorhanden ist.

Nach der Ernte müssen die Rapsvölker dann rechtzeitig zur Robinie zurück an ihren Heimatstand.

Apropos Raps und Schwarmstimmung: Keines der Rapsvölker war in Schwarmstimmung, sondern nur jene, die Obstblüten und anderen Kleinkram anfliegen können. In den Rapskisten stecken nur junge Königinnen aus dem letzten Jahr, und vermutlich ist ein Geheimnis von schwarmträgen Völkern neben der Genetik auch das Alter der Weisel.

Ansonsten: Eigene Königinnen ziehen kann süchtig machen!

2020.5 – Der dürre Raps

Die gute Nachricht zuerst: Das korrigieren der Bruträume war scheinbar keine vergebene Liebesmüh, die Brutnester haben sich bei fast allen recht kompakt entwickelt. Und Schwarmstimmung war noch nirgends festzustellen, lediglich zwei Völker hatten Spielnäpfchen.

Am Wochenende, nachdem die Völker rund 5 Tage im Raps gestanden hatten, waren die Honigräume mitunter noch leer, bestenfalls vorsichtig angetragen. Ich kann nicht sagen, dass der Raps eine Massentracht ist, und jetzt warte ich ab, was noch passiert.
In jedem Fall zollt die Trockenheit ihren Tribut, und während die Welt sich um Corona kümmert, und wir zurecht allesamt diesbezüglich in Sorge sind, so schreitet etwas weiter voran, wogegen es einst keine Impfung, kein Social Distancing und keinen Lockdown geben wird: Der Klimawandel.
Eine der belastenden Nebenwirkungen an einer Imkerei ist der Umstand, dass man vor dem Klimawandel nicht die Augen verschließen kann – er ist allgegenwärtig bei der Pflege der Bienen, und der fortschreitenden Zerstörung jener Umwelt, in der sie normalerweise leben.

Vermehrung startet

Ich möchte zum Wochenende hin eine erste Serie an Königinnen ansetzen. Dabei geht es nicht darum, wirklich gute Weiseln zu ziehen, sondern sich handwerklich der Materie zu nähern, umzularven, Pflegevölker zu erstellen, den Inkubator zu testen – kurz gesagt: alle notwendigen Aspekte einer sauberen Königinnenvermehrung zu üben, bevor es dann Mitte/Ende Mai ernsthaft losgehen soll.

Ich recherchiere im Moment noch, wo ich guten Zuchtstoff mit Pedigree herbekomme, welcher dann als Grundlage eigener bescheidender Zuchtbemühungen dienen kann. Immerhin will ich damit auf eine Belegstelle fahren und diese Weiseln als Prüfkandidatinnen durch das nächste Jahr führen. Es gibt ein paar Optionen, und wie immer ist es die Qual der Wahl.

Insgesamt habe ich drei bis vier Serien geplant, und ich bin sicher, ich werde mich hoffnungslos übernehmen…

2020.4 – Wartung und Wanderung in den Raps

Am Wochenende habe ich bei den Völkern Futterwaben entnommen und den Brutsitz überprüft. Fazit: Ich musste bei allen Futterwaben entnehmen, und bei fast allen war der Brutraum zu großzügig angepasst. Das habe ich daran festgemacht, dass zu zu viel Pollen und zu viel frischer Nektar ins Brutnest gebracht wurde. So habe ich in der Regel eine Wabe hinter das Schied gerückt und den Brutraum damit verkleinert. Die Pollen-/Nektarwaben sind damit trotzdem noch für die Bienen erreichbar, und somit sind die Ressourcen nicht verschwunden. Wir hatten jetzt prompt zwei Tage, an denen kein Flugwetter herrschte, und jetzt vermute ich, dass diese zwei Tage dazu geführt haben, dass das Brutnest wieder etwas freier geworden ist, Pollen und Nektar verbraucht und damit Platz für die Königin geschaffen wurde.

Die Drohnenrähmchen sind mitunter sehr gut ausgebaut worden, manche Völker haben keinerlei Drohnenbau errichtet. Ansonsten ist von Schwarmstimmung bisher weit und breit nichts zu erkennen, nicht einmal Spielnäpfchen sind angesetzt worden.

Damit sich das ändern kann, habe ich eine Reihe von Kisten in den Raps gewandert.

Meine im Winter selbst gezimmerten Paletten haben dabei recht gut funktioniert – die Beuten standen vergleichsweise sicher auf der Sackkarre.

Der zuständige Landwirt hat mir versprochen, mir vor einer Spritzung bescheid zu geben, bzw. außerhalb der Bienenflugzeiten zu fahren. Ich habe die Kisten auch mit etwas Abstand zum Raps aufgestellt, damit sie zumindest keine direkte Dusche abbekommen können.

Da es wieder einmal sehr trocken ist, bin ich unsicher, ob und wie viel Honig am Ende überhaupt eingetragen wird, zumal die Kisten, die ich hingestellt habe, nicht sonderlich stark sind.

Aber wie schrieb mal jemand im Internet: Raps ist auch eine gute Aufbautracht – und ich werde jetzt mal die Entwicklungsdynamik der Völker im Raps beobachten.

Zucht/Vermehrung

Ich denke, mit der Vermehrung/Aufzucht von Weiseln werde ich erst Anfang/Mitte Mai beginnen. Zur Zeit sind bei mir kaum Drohnen vorhanden und Schwarmstimmung ist keine erkennbar. Insofern warte ich derzeit noch etwas ab.

Es gibt unterschiedliche Strategien, bzw. Herkünfte, die ich dieses Jahr angehen will:

  • Zum einen will ich von meinem “Besten Volk” selber nachziehen. Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass ich selber umlarven möchte, das Pflegevolk erstellen und einmal den ganzen Prozess bis zur Begattung selber, mit kostenlosem Material durchspielen möchte. Mit diesen Königinnen will ich Ableger besiedeln, Apideas und Mini+ Völkchen starten.
  • Von einem befreundeten Imker möchte ich von Buckfast-Zuchtmüttern nachziehen, welche dann im Herbst in die eine Hälfte meiner Wirtschaftsvölker eingeweiselt werden soll. Die andere Hälfte der Königinnen muss aus den Herkünften der Belegstelle Kohnert Buche kommen. Es gibt einen Landwirt im Sperrkreis, den ich nächstes Jahr gerne anwandern würde, bei dem die Herkünfte belegstellenkonform sein müssen. Daher die Notwendigkeit einer definierten Herkunft.
    Dazu muss man ergänzen: Die Kohnert-Buche bekommt einen neuen Betreiber, Ansgar Westerhoff. Wenn ich den Zuchtobmann richtig verstanden habe, dann wird man darüber an TOP-SPITZENMATERIAL!111! kommen.
    Das wäre doch sehr schön!
  • Ich habe noch Zugriff auf eine gekörte, künstlich besamte Carnica Herkunft. Von der könnte man ja auch einmal umlarven und noch mehr Ableger damit bestücken.

Dann hätte ich sehr unterschiedliche Vergleichsmöglichkeiten, die mir vielleicht zeigen, was so möglich ist.
Und was die Buckfast-Herkunft betrifft: Zumindest diese Töchter würde ich gerne auf einer Belegstelle begatten lassen.

Der Fokus liegt aber zunächst auf der Aufzucht im Starter/Finisher, mit einem Finale im Brutkasten, um dann als schlupfreife Zellen in Begattungseinheiten zu schlüpfen.
Ich will mich also zunächst auf das schnöde Handwerk konzentrieren, damit ich die schöne Genetik dann nicht durch schlechte Aufzucht verderbe.