Böden zu und neues “Stockkarten”-System

Jetzt, wo die Tage wieder deutlich länger werden und die Bienen das Brutgeschäft langsam wieder aufnehmen, habe ich die Böden der Beute mit dem Varroaschieber verschlossen.

Diese Vorgehensweise ist umstritten, was ihre Wirksamkeit und ihren Nutzen betrifft, aber mir erscheint es zumindest unschädlich, die Bienen etwas bei der Wärmeregulierung zu unterstützen. Ausserdem kann ich so in einigen Tagen den natürlichen Varroafall kontrollieren, ebenso wie den Sitz der Wintertraube.

Ansonsten versuche ich mich an einem etwas anderen System der Dokumentation, nämlich dem System “Panzertape”.

Bisher habe ich die Stockkarten traditionell auf Papier geführt, gesammelt in einem Ordner, nach Beutennummern getrennt. Das Problem:

  • Man vergisst den Ordner zu Hause,
  • man fährt vom Büro aus direkt zu den Bienen, hat den Ordner aber zu Hause,
  • wenn es windig ist, werden ständig die Seiten umgeweht,
  • die Propolis-verklebten Finger hinterlassen unschöne Flecken auf den Blättern,
  • wenn es mal etwas regnet oder nieselt, weichen die Seiten auf,
  • man blättert zu hektisch und reisst versehentlich eine Stockkarte raus…

Stockkarten sind toll, ich nutze sie regelmäßig, um den Zustand und die Entwicklung eines Volkes noch einmal nachzuvollziehen, insbesondere dann, bevor ich es für eine Durchsicht öffne. Aber aus den o.g. Gründen sind Papier-Stockkarten auch manchmal nervig.

Ich versuch daher einen neuen Ansatz: Panzertape und Edding.
Man klebt einen Streifen Tape auf den Deckel und schreibt dort die Notizen mit einem Edding rauf. Wenn der Streifen voll ist, klebt man einfach einen Streifen daneben. Irgendwann man den ersten Streifen auch wieder entfernen und stattdessen einen neuen, blanken Streifen anbringen. Man benötigt nur einen Edding, und den kann man in der Hosentasche griffbereit halten.

Bei zwei bis vier Völkern ist das alles unerheblich – da hat man genug Zeit für jeden Schnickschnack. Aber wenn ich mich dieses Jahr der 20-Völkergrenze nähere, dann muss man sich doch schon mal sehr konkrete Gedanken um das Zeitmanagement machen. Und ich hoffe, dass dieses System mir den Workflow etwas erleichtert.

Warten wir’s ab.

Erfahrung mit der Totalen Brutentnahme (TBE)

“Ameisensäure – das ist Teufelszeug!”, so oder so ähnliches hallt es seit einiger Zeit durch dieses Internetz. Und da ich auf der Suche nach einer Methode war, bei der man mehrere Gute Dinge auf einmal erledigen kann, und mich die Imkerei Bienengarten praktisch drauf gestoßen hat, habe ich es in 2018 mal mit der TBE versucht.

Denn: Mit der TBE erfüllt man sich drei Wünsche auf einmal:

  • Varroabekämpfung
  • Bauerneuerung
  • Völkervermehrung

So die Versprechen. Wie man’s macht unter “mehr”…

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Wiegen, wiegen, wiegen

Heute noch mal alle Völker gewogen.
Die Gewichtsabnahmen in den letzten 2 Wochen liegen zwischen 0,1 und 1,0 KG pro Volk.
Alle Völker sollten eigentlich noch bis zum Anpassen des Brutraumes, Mitte Ende Februar kommen, und dann muss es Futterteig geben.
Ich wünschte, es wäre etwas entspannter, was das Futter betrifft.
Für den Winter 2019/20 muss ich besser/mehr eingefüttert bekommen.
Nach ersten Beobachtungen hätte ich auch zumindest zwei Völker (2 TBE-Brutscheunen) nicht auf 2 sondern lediglich auch einem Brutraum einwintern sollen.
Aber das sind jetzt so Lerneffekte: So eine Brutscheune, die im August noch mit Bienen überquillt, schrumpft zu stark zusammen, um auf 2 Zargen geführt zu werden.

Wiegen und putzen…

Heute noch mal alle Völker gewogen. Das ist eine der Routinearbeiten, die ich im Herbst und Winter wiederholt durchführe, um einen Überblick zu haben, wie es um den Futtervorrat der Völker bestellt ist. Festzuhalten ist: Es gefällt mir nicht:
Ich habe genug eingefüttert, zumindest man berücksichtigt, was ich brutto in die Völker gegeben habe.
Aber es ist netto viel weniger angekommen, als mir lieb ist.
Entweder war es Räuberei der Bienen untereinander (wofür es keine Anzeichen gibt), es waren die Wespen, die dieses Jahr in übermäßiger Zahl und übermäßig lange aktiv waren, oder es ist das fortwährende Brutgeschäft aufgrund der warmen Witterung.

Ich werde das Thema Futter diesen Winter genau im Blick behalten müssen, sonst gibt es im Frühjahr böse Überraschungen.

Ansonsten stand das leidige Thema “Altwaben ausschmelzen” an… und ehrlich: Es gibt deutlich schönere Arbeiten in der Imkerei, als das.

Ein Sommertag wäre jetzt hilfreich!

Warten auf einen letzten schönen Sonnentag…
Es stehen noch ein paar letzte Arbeiten an den Völkern an:
Nassenheider Verdunster müssen raus, Futterzargen müssen runter, ein letzter Blick, ob alle Völker genug Bienen und eine Königin haben, und dann Mäusegitter vor die Fluglöcher.
Bei einem Volk muss ich noch einen Boden tauschen (Bodengitter ist defekt und würde Mäuse einladen) und ansonsten ist dann bis Dezember weitestgehend Ruhe im Karton.

Arbeiten im September

Arbeiten im September
Das Imkerjahr neigt sich dem Ende zu.
Die letzten Arbeiten beschränken sich jetzt im Wesentlichen darauf, noch ein letztes Mal gegen die allseits gefürchtete Varroamilbe vorzugehen und den letzten Rest Winterfutter in die Völker zu geben.
Zuletzt folgen noch die Mäusegitter: Dabei handelt es sich um engmaschiges Drahtgeflecht, welches man vor die Fluglöcher setzt, damit im Winter die Mäuse nicht in die Beute eindringen können.

Mäuse wissen gerade im Winter warme Bienenbeuten mit ihren Vorräten zu schätzen und können großen Schaden anrichten. Entsprechend gilt es, ihnen den Zugang zu verwehren.

Mäusegitter in Aktion…

Honigernte und -verarbeitung

Vom Bienenvolk bis ins Glas hat der Honig einen weiten Weg vor sich:
Die Honigzargen müssen bienenfrei gemacht und abtransportiert werden (jede Zarge wiegt so 35KG), aus dem Auto dann in den Schleuderraum verbracht und dort zunächst entdeckelt und dann geschleudert werden.
Der Honig, jetzt in großen, lebensmittelechten Eimern, muss ein paar Tage ruhen und dann abgeschäumt werden (Wachsreste, die sich an der Oberfläche gesammelt haben, werden entnommen).
Anschließend kann der Honig abgefüllt werden – zumindest in diesem Fall. Denn der Frühtrachthonig besteht weitestgehend aus Robinie, und das macht sich so klar und flüssig schön im Glas.
Jedes Glas wird per Hand abgefüllt und etikettiert.
Die leer geschleuderten Waben kommen wieder zurück auf die Völker, die Schleuder samt Zubehör muss gründlich gereinigt werden und am Ende stehen insgesamt zwei bis drei Personentage Arbeit auf der Uhr…
Aber es macht einfach viel Spaß.