Ekelhaftes, Widerliches und Kinderarbeit!

Gestern sind der Lütte und ich zum Imkerhaus gefahren und haben Kleinigkeiten vorbereitet.

Während der Nachwuchs Absperrgitter reinigen durfte und Honigräume vorbereiten musste, habe ich jene Rähmchen ausgeschmolzen, die ich Mitte Februar beim Schieden entnommen hatte.

Man muss den Nachwuchs ja “sinnvoll” beschäftigen

Das Auschmelzen von alten Futterwaben, die aufgrund der Ruhr, die in einigen Völkern zeitweise auftrat, nicht mehr zum Einsatz kommen sollen, ist widerliche Drecksarbeit.

Die ganze Zuckerplörre fliesst zusammen mit dem Wachs über die Rähmchen, der Trester mittenmang. Alles klebt, es riecht nicht allzu lecker und die Reste dieses Gemansche von den Rähmchen zu kratzen, ist alles andere als erheiternd.

Das Reinigen alles zum Einsatz gekommenden Materials dauert länger als das Ausschmelzen selbst, aber am Ende hat man etwas Wachs, ein paar mehr Rähmchen (von denen ich zur Zeit, glaube ich, zu viele habe – ich habe mich verrechnet, scheints mir) und klebrige Hände.

Ich freue mich, wenn ich nächste Woche endlich mal wieder etwas mit den Bienen machen kann, und weniger mit den Nebengelassen der Imkerei.

Damit das funktioniert, hat der Nachwuchs Zargen genommen und selbige mit Mittelwände und ausgebauten Waben befüllt, jeweils so, dass jede Zarge einen Kern von ausgebauten Waben hat, in welche die Bienen sofort Nektar einlagern können. Die dafür notwendigen Absperrgitter hat er sauber gekratzt – und so steht kommendes Wochenende alles bereit, den Bienen ihre ersten Honigräume zu verpassen (sollte die Kirsche früher aufgehen, dann schiebe ich das vielleicht auch vorher irgendwo dazwischen).

Pollen Substitute im Frühjar?

In Kanada scheint das im Frühjahr ein Thema zu sein: Man legt auf die Völker “Pollen-Patties”, um deren Brutentwickliung zu unterstützen.
Die Idee ist, dass man Eiweiss zur Verfügung stellt, wenn von draußen noch nichts reinkommt (kein Bienenflug möglich ist, bzw. die Bienen noch keinen Pollen finden), um so das Brutgeschäft anzuheizen, bzw. zu unterstützen.

Ob das funktioniert?
Und wie ich versucht habe, das nachzuahmen…

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Vorläufiges Fazit zum frühen Anpassen des Brutraums

Das Thema wird ja aktuell im Netz immer wieder diskutiert: Wie verhält es sich mit dem im Februar angepassten Brutraum, wie machen sich die Völker seitdem?
Meine Erfahrungen sind sicherlich nicht repräsentativ und Ergebnisse sind abhängig von der regionalen Wettersituation, dem Mikroklima und vor allem der Genetik.
Aber so siehts aus:

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Dies und das – Vorbereitungen 2019

Das letzte Wochenende beim Imkerforumstreffen hat mich etwas zurückgeworfen, was die Vorbereitungen wie die kommende Saison betrifft.

Sachen basteln

Ich habe noch 90 Rähmchen, die mit Polsternägel versehen werden müssen, in Zulieferung befinden sich außerdem noch einmal 120 Normalmaßrähmchen und 45 Dadant Brutraumrähmchen (welche auch noch Polsternägel benötigen). In Summe sind das also 250 Rähmchen, in welche noch Mittelwände gelötet werden müssen. Außerdem warten noch 6 Ablegerkästen darauf, gestrichen zu werden.

Noch nix an den Völkern – aufs Wetter warten

Im Augenblick warte ich noch auf besseres Wetter.
Ich will bei warmen Wetter endlich prüfen, ob der Brutraum von mir halbwegs richtig angepasst worden ist. Bei einigen Völkern dürfte er mittlerweile etwas eng sein, weil ich hier eher etwas straffer zu Werke gegangen bin (mehr Platz geben ist einfacher, als ein zu sehr verteiltes Brutnest wieder einzufangen).
Das eine Volk in der Segeberger Beute soll auch einen zweiten Brutraum bekommen. Dieses Volk ist zwar ätzend in der Handhabung, aber brutfreudig. Deswegen sollen die möglichst viele Brutwaben machen, und dann reisse ich sie im Mai auseinander und bestücke damit meine Begattungseinheiten.

Im August gehts zum VSH Projekt nach Bayern

Ich werde Anfang August für ein Wochenende nach Bayern runterfahren, um dort beim Auszählen von mit Milben geimpften Völkern zu helfen.

Dies passiert im Rahmen des VSH Projektes des Landesverbandes der Buckfastzüchter Bayerns. Drauf gebracht hat mich der Zuchtkoordinator Stefan Luff, der meine Frage, wie man denn helfen könne, eben so beantwortete: “Komm’ halt zum Zählen her!”
Jetzt habe ich das mit der Familie und der Arbeit so weit geregelt, dass ich dann am 9.8. irgendwo in Bayern aufschlage und das Wochenende über ein Mikroskop gebeugt verbringe.
Das wird toll!

Insgesamt komme ich mit allem gut voran, und ich gehe dieses Frühjahr mit den Vorbereitungen deutlich kompromissloser zu Werke als das letztes Jahr der Fall gewesen ist.
In 2018 fehlte mir immer wieder irgendetwas, meist Zargen und Rähmchen, und ich musste dann immer irgendwie spontan reagieren.
Auch die Nebengewerke, wie Rähmchen ausschmelzen, waren in der Vergangenheit aufgrund unzureichender Werkzeuge, immer zeitintensiv und aufwändig. Hier hoffe ich, mit neuer Technik effektiver arbeiten zu können.

Ein letzter Punkt ist, dass ich langsam damit anfange, kleine Cafés oder Lebensmittelhändler anzusprechen, und zu schauen, ob man dort Interesse hat, Honig zu verkaufen, und wenn ja, zu welchen Konditionen. Man muss ja am Ball bleiben…

Imkerforumstreffen 2019

“Wie spricht man deinen Nickname aus? Ral-Null-Errr?”
Wenn ich das wüsste!
“Sag’ einfach Ralf – ist vielleicht am einfachsten…”

Zweieinhalb Tage in Hessen, in Kleinlüder, unter lauter Imkern, mit Essen bis zum Umfallen, ohne Telefonempfang, dafür aber mit wackeligem WLAN, tollen Vorträgen, kleinen Blumen-Samen, feuchten Bierduschen, vielen neuen Bekanntschaften und wenig Schlaf.
Ein Wochenende wie eine Klassenfahrt, nur ohne Lehrkörper… obwohl…

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Was man am Wochenende halt so macht

Am Donnerstag sind zwei riesige Kisten mit Beuten, Schieden und Kleinkram eingetroffen. Am Freitag dann noch einmal 4 ebenso große Kartons, diesmal mit Zargen, Rähmchen, Deckel und Blechhauben. Kurzum: Der DHL Fahrer steht jetzt jeden Morgen auf und fragt sich, welche schlimmen Nachrichten ich ihm heute wieder beschere…

Wenn die Zeit es zugelassen hat, habe ich dann am Samstag Zeug durch die Gegend gefahren (man kann ja nicht alles bei sich zu Hause stehen lassen), habe Zargen und Böden gestrichen und gefühlte endlose Reihen an Polsternägel in Rähmchen gehämmert.
Die Saisonvorbereitungen stauen sich gerade etwas vor meiner Reise in die Nähe von Fulda, kommendes Wochenende, zum Imkerforumstreffen.

Nebenbei habe ich noch alle Völker gewogen und eines nachgefüttert (da war der erste 2,5 KG Beutel ApiFonda schon restlos aufgefressen).
Stand bisher: Der Verbrauch ist zur Zeit eher moderat, was mich etwas wundert. Ich dachte, die gehen schon heftiger zur Sache.
Allerdings nehmen alle gerne den Neopoll C Futterteig ab. Mal sehen, wie sich am Ende die Brut entwickelt.

Im Moment lasse ich alle Kisten aber ansonsten in Ruhe – außer eben die Futterkontrollen und etwaiges nachlegen.

Vermehrung nach Jos Guth

Ich verlinke hier mal auf ein PDF, welches beschreibt, wie man aus wenigen Völkern in einem Sommer sehr viele Völker machen kann, und die eigentliche Limitierung lediglich in dem Vorhandensein von ausreichend Hardware (sprich: Beuten) besteht.

Was an dieser Stelle auch herausgestellt werden sollte: Das ganze funktioniert nur mit einer entsprechenden Königinnenvermehrung.

Deswegen ist diese ganze Nummer auch nicht trivial, weil sie viel handwerkliches Können, gutes Genmaterial am Stand und Koordination verlangt.

Das ganze Internet leer kaufen!

Es musste sein: Es gab noch so viele Dinge, die für die kommende Saison benötigt werden, dass ich jetzt alles auf einmal zusammenge- und am Ende auch -bestellt habe.

Es gibt unterschiedliche Projekte, welche Material benötigen.
So will ich dieses Jahr 15 Königinnen bestellen und bei mir am Stand begatten lassen. Für jede benötige ich eine Begattungseinheit. Weil ich nicht ein weiteres Standmaß vorhalten will (also neben DNM und Dadant jetzt auch noch Mini+), und die Königinnen nach einer Begattung auch noch eine Weile in ihren Ablegern schaffen sollen (Vorprüfung und so), kommen auch kein Apideas in Frage, zumal ich einen Teil der Ableger auch als Erstz überwintern möchte. Also musste ich eine größere Anzahl Ablegerkästen ordern.
Hier habe ich mich für die Frankenbeuten-Ableger entschieden. Diese sind aus Styrodur, dank Zargen modular erweiterbar, vergleichsweise schmal, haben ein Metall-Varroagitter und einen Bodenschieber, Mäusegitter gibt es auch dazu und mit einem Erhöhungsring kann man von DNM auf DNM 1,5 erweitern. Anders ausgedrückt: Das System ist maximal flexibel, um damit überwintern zu können und meine Umstellung auf DNM 1,5 zu begleiten. Und um all die Ablegerkästen mit Rähmchen samt Mittelwänden auffüllen zu können, wenn denn die Kö’s erfolgreich am Legen sind, braucht es auch entsprechend Holz und Wachs.

Außerdem brauche ich noch diverse DNM 1,5 Brutraumzargen.
Alles, was jetzt noch auf DNM fährt, soll im Sommer im Rahmen der TBE auf DNM 1,5 umgestellt werden. Dazu benötigt werden noch entsprechende Rähmchen, Mittelwände und Polsternägel. Außerdem müssen noch Böden und Deckel für das Mehr an Brutsammlern her, die mit der TBE entstehen. Diese gehen dann zwar nach einer hoffentlich erfolgreichen Überwinterung in 2021 in der Verkauf, aber trotzdem muss ja erst mal was da sein.

Bienenfluchten und Absperrgitter. Mein Völkerbestand hat sich ja etwas vergrößert, im Vergleich zum Vorjahr, und so muss auch der ganze Kleinkram beschafft werden. Absperrgitter sind in meiner Betriebsweise obligatorisch und Bienenfluchten machen das Leben signifikant leichter, wenn es an die Ernte geht.

Meine Dadantbeutenbestellung bei der Bergwiesenimkerei ist dort noch in Arbeit. Aber die Dadant Brutraumrähmchen wollten schon mal geordert werden. Ebenfalls habe ich mir bei Icko die dazugehörigen geraden Deckel bestellt, sowie die von mir bevorzugten Nicot-Futterzargen.

Und dann, als kleiner Bonus: Einen Wachsschmelztrichter. Meine bisherige Konstruktion konnte nur 8 Rähmchen pro Schmelzdurchgang schaffen, und bei meiner jetzigen Betriebsgröße wird man da einfach nicht fertig. Ein Zargenturm mit Waben, welche eingeschmolzen werden, verspricht da eine immense Zeitersparnis.

Wenn denn der ganze Spaß eintrifft, muss ich ein paar hundert Rähmchen mit Polsternägel bestücken, und wenn ich ehrlich bin, weiss ich jetzt schon, dass dies eher zu den ungeliebten Arbeiten in der Imkerei gehört.

Hingegen die ganzen Zargen zu streichen, mache ich an einem schönen Frühlingstag eigentlich ganz gerne. Diese Arbeit ist auch mit weniger Lärm verbunden, als die Polsternägel reinzukloppen 😉